Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Deutsche Post-Aktie (OTC:DPSGY) (ETR:DPWGn) stieg am Freitag im europäischen Handel um mehr als 5 % auf ein Viermonatshoch. Der deutsche Logistikkonzern profitierte auch im zweiten Quartal von hohen Frachtraten und konnte damit die Verlangsamung im Online-Handel in seinem Heimatmarkt mehr als ausgleichen.
Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 % auf 24,0 Milliarden Euro (24,4 Milliarden Dollar), der Gewinn vor Zinsen und Steuern erhöhte sich um 12 % auf 2,4 Milliarden Euro. Angesichts dieser Ergebnisse konnte das Unternehmen seine bisherige Jahresprognose bekräftigen, selbst unter Berücksichtigung einer voraussichtlichen Kontraktion der deutschen Wirtschaft. Der unverwässerte Gewinn je Aktie legte um 14 % auf 1,20 Euro zu.
Der Logistikkonzern räumte ein, dass "die externen Marktbedingungen aufgrund einer Reihe von zum Teil zusammenhängenden Faktoren durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt sind", und verwies dabei auf die Inflation, den Krieg in der Ukraine und die Pandemie, sagte aber, dass die größere Diversität seines Geschäfts ihn vor einem Abschwung schützen werde.
Das EBIT der DHL-Speditionssparte hat sich im Quartal auf 746 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Darin spiegelt sich die angespannte Lage auf den internationalen Transportmärkten wider - ein Trend, der sich auch bei dem dänischen Schifffahrtsriesen Maersk (CSE:MAERSKa) bemerkbar machte, der zu Beginn der Woche seinen Ausblick erhöht hatte. Unterstützt wurde das Ergebnis auch durch die "fortschreitende Nutzung der Vorteile der neuen IT-Systemlandschaft" und die Konsolidierung der Reederei Hillebrand, deren Übernahme im vergangenen Jahr für 1,5 Milliarden Euro beschlossen wurde. Die Transaktion wurde im März abgeschlossen.
Die Lockdowns in China aufgrund von COVID-19 schlugen sich auf das Luftfrachtaufkommen nieder, das im Jahresvergleich um 8 % zurückging, allerdings stiegen die Raten im Berichtszeitraum um 81 %.
Auf der anderen Seite verringerte sich der Gewinn im wichtigsten DHL-Expressgeschäft um 6 % auf 1,10 Milliarden Euro. Finanzchefin Melanie Kreis sprach von einer "Normalisierung" des Business-to-Consumer-Geschäfts angesichts des nachlassenden Booms bei Online-Shopping und Heimarbeit. Der Gewinn aus dem deutschen Postgeschäft sank um 23 % auf 242 Millionen Euro.
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