FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Abschwächung der Weltkonjunktur und der zuletzt wieder stärkere Euro setzen deutsche Börsenschwergewichte unter Druck. Der operative Gewinn (Ebit) der 17 Dax (DAX)-Konzerne, die bisher Zahlen für ihre Geschäfte von April bis Juni vorlegten, sank um neun Prozent auf insgesamt 17,7 Milliarden Euro. Das geht aus einer Zwischenbilanz des Beratungsunternehmens EY hervor. Der gesamte Umsatz (ohne Banken) fiel um 0,6 Prozent auf 182,5 Milliarden Euro.
Die schwache Konjunktur in wichtigen Schwellenländern mache gerade Industrieunternehmen zu schaffen, sagt Mathieu Meyer, Mitglied der Geschäftsführung bei EY. "Die anhaltende Rezession in Russland und Brasilien und die abgeschwächte Dynamik in China bremsen das Wachstum spürbar." Von einer Krise könne aber insgesamt keine Rede sein. "Die Unternehmensgewinne sind auf hohem Niveau." Für den Umsatzrückgang sei auch der stärkere Euro verantwortlich. Er macht deutsche Produkte auf dem Weltmarkt teurer. Den höchsten Ergebnisanstieg verzeichnete demnach SAP (XETRA:SAPG): Der Softwarekonzern steigerte den operativen Gewinn im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 81 Prozent. In absoluten Zahlen lag der Autobauer Daimler (XETRA:DAIGn) vorn: Er erwirtschaftete einen operativen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro (minus 12 Prozent). Es folgen BMW (XETRA:BMWG) (2,7 Milliarden Euro) und Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) (2,1). Beim Umsatz bleibt Volkswagen (XETRA:VOW3) der Studie zufolge mit knapp 57 Milliarden Euro unangefochten der Spitze.