LONDON (dpa-AFX) - Ungeachtet der politischen Diskussion um einen möglichen EU-Austritt Großbritanniens investieren deutsche Unternehmen massiv im Vereinigten Königreich. Im Jahr 2013 hätten deutsche Firmen 207 Milliarden Pfund (252 Mrd Euro) in dem Land investiert, sagte der Hauptgeschäftsführer der deutsch-britischen Industrie- und Handelskammer, Ulrich Hoppe, am Donnerstag in London. '2014 lässt sich noch vielversprechender an', betonte er. Für 2016 schätzt die Kammer ein Investitionsvolumen von insgesamt 250 Milliarden Pfund. 2010 hatte es noch bei 170 Milliarden Pfund gelegen.
Zu den größten deutschen Investoren auf der Insel zählen der Kammer zufolge die Konzerne Siemens (ETR:SIE), Bosch, BMW (ETR:BMW) und DHL. Siemens baut etwa Signalanlagen für die Londoner U-Bahn, BMW baut in Oxford den Mini, eine Tochter der Deutschen Bahn betreibt die Overground-Züge in London.
Deutsche Unternehmen beschäftigen den Angaben zufolge 373 000 Menschen und damit jeden hundertsten Arbeitnehmer in Großbritannien. Klaus Peter Fouquet, Vorstandsvorsitzender der Kammer, beklagte einen zunehmenden Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften in Großbritannien. Bei Ingenieuren und bei Industriearbeitern gebe es Nachholbedarf beim Ausbildungsniveau. 'Wir leiden darunter, nicht die richtigen Leute zu finden', sagte Fouquet, der die Aktivitäten von Bosch in Großbritannien leitet./dm/DP/jha