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Die Fed senkte gerade die Zinsen – aber das ist nicht die größte Neuigkeit

Veröffentlicht am 25.09.2019, 10:00
© Reuters.

In der September-Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) waren sich die Anleger uneinig darüber, was die Fed tun würde. Der Terminmarkt hatte eine Chance von etwa 50/50 angegeben: entweder keine Zinssenkung oder eine Zinssenkung von 25 Basispunkten.

Dann haben wir unsere Antwort bekommen. Das FOMC beschloss, die Zinsen um weitere 25 Basispunkte auf einen Zielbereich von 1,75 % bis 2 % zu senken. Das folgt auf eine Senkung in der gleichen Größenordnung vom Juli. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung ging der Aktienmarkt zurück, stieg zum gegen Ende aber wieder an. Im Allgemeinen steigt der Markt sofort an, wenn die Fed den friedlicheren Weg zweier möglicher Handlungsoptionen einschlägt.

Es gibt einen guten Grund für die aktuelle Reaktion des Marktes. Hier erfährst du, was du über die September-Sitzung des FOMC wissen musst und was der Grund für die Volatilität sein könnte.

Was hat sich an der Erklärung geändert? Es gibt weltweit kaum ein Dokument, das so genau die Zinsentscheidungen offenlegt, wie die Erklärung des FOMC. Angesichts der Ängste um Handelskriege und eine Rezession, die in letzter Zeit auf dem Markt spürbar waren, mag es überraschen, dass es tatsächlich eine positive Veränderung in der Formulierung gab.

So hieß es in der Juli-Erklärung, dass sich das Wachstum der Haushaltsausgaben “beschleunigt” habe, während es nun heißt, dass es “stark zugenommen” habe, obwohl sich die “Exporte abgeschwächt” hätten.

Aus der Erklärung war ebenfalls ersichtlich, dass drei der zehn stimmberechtigten Mitglieder des FOMC mit der Zinssenkung nicht einverstanden waren. Zwei wollten überhaupt keine, und ein Mitglied wollte eine drastischere Senkung um 50 Basispunkte.

Das Punktdiagramm Wir wussten, dass sich etwas deutlich ändern würde. Das Punktdiagramm der Federal Reserve ist das Diagramm, das zeigt, wo Fed-Beamte den Leitzins sehen.

Es änderte sich aber nicht so stark, wie viele Investoren gehofft hatten. Das neue Punktdiagramm zeigt eine durchschnittliche Prognose ohne weitere Zinssenkungen in den Jahren 2019 oder 2020, gefolgt von einer Zinserhöhung 2021 und einer weiteren im Jahr 2022. Das könnte von den Investoren als negativ interpretiert werden, von denen viele eine Reihe von Zinssenkungen erwarten. Tatsächlich hatte der Terminmarkt durchschnittlich zwei weitere Zinssenkungen 2019 erwartet. Unmittelbar nach der Ankündigung des Punktdiagramms hat sich das dramatisch verschoben, und es werden nun keine weiteren Senkungen mehr eingepreist.

Ebenso bedeutsam ist die Spaltung der FOMC-Mitglieder. Von den 17 Personen, die an den Prognosen teilnahmen, sagen sieben eine weitere Zinssenkung vorher, fünf prognostizieren, dass der Leitzins dort bleibt, wo er ist, und die anderen fünf rechnen tatsächlich mit einer Zinserhöhung vor Ende des Jahres.

Wirtschaftsprognosen Wie ich bereits erwähnte, war das eine der vier jährlichen Fed-Sitzungen, bei denen nicht nur eine Zinsentscheidung gefällt wird, sondern bei der die Federal Reserve auch ihre neuesten Konjunkturprognosen veröffentlicht. Es gibt drei Hauptkategorien: BIP, Arbeitslosigkeit und Inflation.

  • BIP-Wachstum: Die Fed geht im Jahr 2019 nun von einem BIP-Wachstum von 2,2 % aus, was eigentlich ein Anstieg gegenüber den in der Juni-Sitzung prognostizierten 2,1 % ist. Auch die Zentralbank erwartet für 2020 und 2021 ein BIP-Wachstum von 2 % bzw. 1,9 %.
  • Arbeitslosigkeit: Die durchschnittliche Prognose für das Jahresende 2019 liegt bei 3,7 %, die auch die Fed für 2020 prognostiziert, bevor sie 2021 leicht ansteigen soll. Die Vorhersage für 2019 sieht einen leichten Anstieg gegenüber den 3,6 % vor, die davor prognostiziert wurden.
  • Inflation: Die Inflationsprognose der Fed ist die gleiche wie im Juni. Für 2019 wird die Inflation bei 1,5 % (Kerninflation von 1,8 %) gesehen, die in den nächsten zwei Jahren auf 1,9 % und 2 % steigen soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich an den Prognosen der Fed diesmal nicht allzu viel geändert hat.

Fazit Nach all dem ist nun klar, dass das Punktdiagramm die Anleger am meisten zu überraschen scheint. Die Zinssenkung um 25 Basispunkte war eher eine angenehme Überraschung, und es änderte sich weder an der Erklärung noch an den wirtschaftlichen Prognosen viel. Die Spaltung des FOMC und das allgemeine Fehlen von weiteren Zinssenkungsvorhersagen scheinen jedoch zu einer gemischten Reaktion der Anleger zu führen.

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 18.09.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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