Dividenden-ETFs können auch weiterhin sehr beliebt sein in der Gunst der Investoren. Mit zumindest auf marktbreiter Basis vergleichsweise stabilen Dividenden wird man als Investor eine Korrektur oder auch eine zweite Phase des Coronavirus besser überstehen können. So zumindest die Theorie, die hinter den Ausschüttungen stehen kann.
Allerdings gilt es für Einkommensinvestoren, hier sehr wählerisch zu sein: Gerade auf Passivfondsbasis können sich einige ETFs schließlich schnell als Dividendenfalle entpuppen. Insbesondere, wenn die jeweiligen Ausschüttungen gekürzt oder gestrichen werden, sodass wenig Substanz hinter dem breiten Mix übrig bleibt.
Werfen wir heute in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf den iShares UK Dividend UCITS ETF, der einen ziemlich interessanten Mix mit sich bringt. Sowie auf die Frage, ob der Passivfonds für Einkommensinvestoren interessant ist oder eben nicht.
Einige Basics im Überblick Zunächst wollen wir jetzt allerdings einen Blick darauf werfen, was der iShares UK Dividend UCITS ETF denn eigentlich so kann. Wie der Name bereits verraten dürfte, handelt es sich um einen dividendenspezifischen ETF, der auf Aktien aus Großbritannien fußt. Tatsächlich investiert der Passivfonds dabei in die 50 dividendenstärksten Aktien des breiteren FTSE 350. Ein potenziell breiter Mix aus Large- und Smallcaps. Zumindest auf dem Papier.
Dabei hat der Passivfonds innerhalb der letzten zwölf Monate eine Gesamtdividende in Höhe von krummen 0,3455 Pfund Sterling an die Investoren ausbezahlt. Bei einem momentanen Fondskursniveau von 5,84 Pfund Sterling (12.06.2020, maßgeblich für alle Kurse) entspräche das einer Dividendenrendite in Höhe von 5,91 %. Das wirkt, zugegebenermaßen, auf den ersten Blick ziemlich attraktiv.
Den iShares UK Dividend UCITS ETF gibt es dabei in der vollreplizierenden, ausschüttenden Variante. Mit einer Gesamtkostenquote in Höhe von 0,4 % liegt der Passivfonds so weit im Rahmen. Aber was ist jetzt? Sollte man hier aufgrund der hohen Dividende zuschlagen. Vielleicht, um etwas Dividendenstabilität in sein Portfolio zu bekommen?
Der Blick in den ETF Der Blick in den ETF lässt jedenfalls zunächst objektiv auf eine interessante, breite Diversifikation schließen. So bildet das Segment der Steel den größten Anteil mit 8,44 %, es folgen Insurance mit 8,32 % und Oil & Gas mit 7,86 %. Durchaus vergleichsweise kleine Top-Branchen, die außerdem um die Bereiche Capital Markets mit 6,97 % und Asset Management mit 6,69 % ergänzt werden. Sowie mit Tabakaktien mit einem Anteil von 6,32 %. Sogar eher defensive Segmente wie Real Estate sind mit einem Anteil von 5,04 % enthalten, oder auch Telekommunikationsaktien mit ca. 4,5 %. Grundsätzlich ein starker diversifizierter ETF, der jedoch unweigerlich einige zyklische Schwerpunkte enthält.
Es könnte daher durchaus möglich sein, dass einige Bereiche vor weiteren Dividendenkürzungen stehen: Insbesondere der Öl- und Erdgasmarkt ist momentan schließlich aus dem Gleichgewicht. Auch zyklische Industrieaktien haben es in Zeiten des Coronavirus schwer. Kürzungen der Dividenden scheinen hier nicht ausgeschlossen.
Die momentane Dividendenrendite von fast 6 % sollte daher in Anbetracht der Zyklizität mit ein wenig Vorsicht genossen werden. Zumal wir hier noch kein ganzes Jahr dividendentechnisch in Zeiten des Coronavirus sehen können, sondern die Dividendenrendite bloß auf Werten der Vergangenheit basiert. Das könnte ein gewisses Risiko implizieren.
Vielleicht für einen dividendenstärkeren Turnaround? Letztlich überzeugt zwar in Teilen die Diversifikation. Sie bleibt unterm Strich jedoch stark zyklisch, was ein Risiko für die Dividende ist. Der iShares UK Dividend UCITS ETF könnte jedoch eine solide Option sein, wenn man mit zyklischen und dividendenstarken britischen Aktien auf einen Turnaround in diesen Bereichen spekulieren möchte. Vielleicht ist er dann eine attraktive Beimischung für ein breiteres ETF-Portfolio.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
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