Ich weiß zwar nicht, wie es dir gerade geht, aber mir ist momentan echt warm. Bei einer Außentemperatur von über 30 Grad sowie einer Innentemperatur knapp unter diesem Wert schreit förmlich alles nach Badesee, jedoch weniger nach Büro oder Bildschirmarbeitsplatz. Vermutlich wird es dir da in etwa ähnlich ergehen.
Auch bei BASF (DE:BASFN) (WKN:BASF11) könnten viele inzwischen bei den sommerlichen Temperaturen ins Schwitzen geraten. Allerdings aus mehr als einem Grund. Denn die aktuelle Hitzewelle, die möglicherweise weiter anhält, könnte Erinnerungen an den vergangenen Sommer wach werden lassen sowie möglicherweise erneut operative Probleme nach sich ziehen.
Eine weitere Hitzewelle mit Dürreperioden? Möglich! Wie wir mit Blick auf die aktuellen Wetteraussichten nämlich feststellen können, dürfte das warme Wetter zumindest noch etwas anhalten. Einige Meteorologen sprechen schon wieder von einem neuen Rekordsommer mit einer Rekordhitzewelle sowie einer daraus resultierenden Dürre, die neben den Landwirten vor allem der BASF zu schaffen machen könnte.
Denn, zur Erinnerung, gegen Ende des vergangenen Sommers sind aufgrund dieser Hitzewelle so einige Flüsse zunehmend trockener geworden. Der Rhein führte so beispielsweise zeitweise niedriges Wasser, was zu einer eingeschränkten Binnenschifffahrt auf dem Fluss geführt hat. Ein Aspekt, den die BASF spürbar zu beklagen hatte.
Aufgrund dieses niedrigen Pegels konnten nämlich wichtige Rohstoffe nicht mehr zum Stammwerk nach Ludwigshafen transportiert werden, weshalb BASF im vergangenen Jahr kurzweilig die Produktion des Kunststoffvorproduktes TDI stoppen musste. Ein Ärgernis, das neben weiteren bereits erfolgten Prognosesenkungen im insgesamt schwierigen Geschäftsjahr 2018 für weitere negative Einmaleffekte geführt und das Zahlenwerk des vergangenen Jahres ebenfalls belastet hat.
Drohen auch in diesem Jahr ähnliche Schritte? Sofern die aktuellen Wetterverhältnisse daher so bestehen blieben, könnte das durchaus ein Szenario sein, mit dem die Investoren von BASF auch in diesem Sommer beziehungsweise Spätsommer oder Herbst durchaus rechnen sollten. Was, wiederum, erneut einen ganzen Rattenschwanz an negativen Meldungen nach sich ziehen könnte.
Wie BASF-CFO Hans-Ulrich Engel nämlich erst vor wenigen Tagen in Aussicht stellte, könnte der Ludwigshafener Chemiekonzern sowieso bereits vor weiteren Prognosesenkungen stehen. Sinngemäß äußerte sich der Funktionär dahin gehend, dass man dieses Jahr natürlich mit einer gewissen Erwartungshaltung verknüpft habe und sofern hier einige Aspekte nicht einträfen, könne das zu revidierten Prognosen führen. Ein Szenario, das das BASF-Management derzeit zwar (noch) nicht sieht, das jedoch bei einer anhaltenden Hitzeperiode definitiv im Bereich des Möglichen liegen dürfte.
Und wenn du mich fragst, könnte eben jenes aktuelle Wetter ein solcher Aspekt sein, der möglicherweise hier entgegen der Erwartungshaltung des BASF-Managements verläuft. Sowie vielleicht negative Auswirkungen auf das operative Zahlenwerk haben könnte, was bislang nicht einkalkuliert worden ist.
Was bedeutet das für die Aktie? Und die Investoren? Die spannende Frage dürfte daher abschließend nun natürlich sein, was das für BASF möglicherweise bedeuten könnte. Natürlich, ein Absenken der bisherigen Prognose, wonach der Chemiekonzern eigentlich in diesem Jahr das operative Zahlenwerk leicht steigern könnte, scheint derzeit in Gefahr zu sein. Wirklich existenzbedrohend dürften diese Ereignisse, selbst im Fall der Fälle, jedoch nicht sein.
Nichtsdestoweniger könnte eine solche Meldung selbstverständlich einen weiteren negativen Newsflow auslösen, der die BASF-Aktie möglicherweise wieder in seinen Bann ziehen könnte. Investoren der BASF-Aktie, die in diesem Jahr einfach nicht in Topform zu sein scheint, sollten daher vielleicht mit weiterem Ungemach rechnen. Auch oder gerade weil das aktuelle Wetter momentan wieder vermehrt als zunehmend freundlich beschrieben wird.
Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2019