Berlin, 16. Okt - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt plädiert angesichts der VW-Abgasmanipulationen dafür, dass die Autobauer künftig ihre Motorelektronik-Software im Pkw-Zulassungsverfahren offenlegen müssen. Wenn man auf europäische Ebene die Genehmigungsvorschriften überarbeite, dann sollte auch "das Erkennen und Verhindern" von unerlaubten Steuerungsmitteln berücksichtigt werden, sagte am Freitag ein Sprecher des CSU-Ministers in Berlin. Es gehe um einen Prozess auf europäischer Ebene. "Da muss im Rahmen dieser Diskussion (...) geprüft werden, ob die Offenlegung der Motorelektronik-Software Teil dieser Weiterentwicklung ist", fügte er hinzu.
Damit fließt der VW-Abgasskandal ein in eine schon länger laufende Debatte in der EU über eine Weiterentwicklung der Zulassungskriterien für Neuwagen. Volkswagen VOWG_p.DE hatte über Jahre in Diesel-Fahrzeugen eine abschaltbare Software eingesetzt, um damit die Abgaswerte zu manipulieren und so Grenzwerte einzuhalten. Müssten die Autobauer künftig Motoren-Software bei den Zulassungsprüfern offenlegen, wäre solchen Manipulationen die Grundlage entzogen.