Von Peter Nurse
Investing.com -- Die US-Aktienmärkte dürften angesichts der möglichen Wiedereinsetzung strenger Pandemie-Restriktionen in China, weiterer Fed-Redner und neuer Einzelhandelsdaten weitgehend unverändert in den Handel starten.
Bis 14.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 35 Punkte oder 0,1 % fester, der S&P 500-Future legte um 4 Punkte oder 0,1 % zu und der Nasdaq 100-Future fiel um 4 Punkte oder 0,1 %.
Die wichtigsten US-Börsenindizes beendeten den Handel am Montag im Minus, nachdem China seinen ersten Corona-Todesfall seit Mai gemeldet hatte. Unter Händlern schürte das die Befürchtung, dass das Land die strengen Mobilitätsbeschränkungen, die es auf dem Höhepunkt der Corona-19-Krise eingeführt hatte, wieder in Kraft setzen müsste. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und eines wichtigen Handelspartners der USA.
Der Standardwerteindex Dow Jones Industrial Average schloss gestern 45 Punkte oder 0,1 % tiefer, der breiter gefasste S&P 500 ging mit einem Minus von 0,4 % aus dem Handel und der technologielastige Nasdaq 100 verlor 1,1 %.
Die Perspektive eines geringeren chinesischen Wachstums kommt zu einer Zeit, in der die Investoren versuchen abzuschätzen, ob die Federal Reserve ihre aggressive Zinspolitik zur Bekämpfung der Inflation auch im Dezember fortsetzen wird, oder ob sich das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen könnte.
Die Veröffentlichung des Fed-Protokolls zur Novembersitzung am Mittwoch steht daher unter besonderer Beobachtung. Zuvor werden am Dienstag noch mehrere US-Notenbanker zu Wort kommen. Dazu gehören die Präsidentin der Cleveland Fed Loretta Mester, die Chefin der Kansas City Fed Esther George, und der Präsident der St. Louis Fed James Bullard.
Im Mittelpunkt des Wirtschaftskalenders stehen am Dienstag der Richmond Fed Herstellungsindex sowie das Redbook, ein Indikator für das Wachstum der Einzelhandelsumsätze.
Der Einzelhandel bleibt auch am Dienstag im Rampenlicht. Denn mit Best Buy (NYSE:BBY), Nordstrom (NYSE:JWN) und Dollar Tree (NASDAQ:DLTR) stehen erneut zahlreiche Quartalsergebnisse aus dem Sektor an.
An anderer Stelle brach die Zoom-Aktie (NASDAQ:ZM) vorbörslich um mehr als 9 % ein, nachdem die Videokonferenzplattform ihre Jahresumsatzprognose gesenkt hatte.
Urban Outfitters (NASDAQ:URBN) legten vorbörslich um 2,6 % zu. Der Bekleidungshändler übertraf die Erwartungen für das vierteljährliche Umsatzwachstum, während CEO Richard Hayne sagte, er sei durch die aktuellen Verkaufszahlen im Vorfeld des wichtigen Black Friday Wochenendes "ermutigt".
Die Rohölpreise stiegen am Dienstag und erholten sich nach den jüngsten drastischen Verlusten wieder, nachdem der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman dementiert hatte, dass die Gruppe der Spitzenproduzenten bei ihrem Treffen im Dezember über eine mögliche Erhöhung der Ölförderung diskutieren würde.
Zuvor hatte das Wall Street Journal am Montag berichtet, dass der Ölverbund im nächsten Monat eine Erhöhung der Fördermenge um bis zu 500.000 Barrel pro Tag in Erwägung ziehen werde.
Das American Petroleum Institute wird im weiteren Verlauf der Sitzung seine wöchentliche Schätzung der US-Rohöllagerbestände veröffentlichen. In der vergangenen Woche wurde ein Rückgang um fast 6 Millionen Barrel gemeldet.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legte um 1,4 % auf 81,19 Dollar zu, der Preis für den Brent-Kontrakt stieg um 1,4 % auf 88,71 Dollar.
Der Gold-Future verteuerte sich um 0,6 % auf 1.749,10 Dollar je Feinunze. Der EUR/USD rückte um 0,5 % auf 1,0288 vor.