Von Peter Nurse
Investing.com -- Nach der Kursrallye am Vortag dürften die US-amerikanischen Aktienmärkte auch am Donnerstag zunächst im Plus eröffnen. Im Fokus der Anleger stehen dabei die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.
Bis 13.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 50 Punkte oder 0,2 % fester, der S&P 500-Future handelte 11 Punkte oder 0,3 % höher und der Nasdaq 100-Future kletterte 65 Punkte oder 0,5 %.
An der Wall Street kam es gestern zu massiven Käufen der Anleger. Der amerikanische Standardwerteindex Dow Jones Industrial Average legte nach besser als erwarteten ISM-Daten im Juli um über 400 Punkte oder 1,3 % zu.
Dem Datensatz nach zu urteilen, hat der Servicesektor, der den Großteil der Wirtschaftstätigkeit in den USA ausmacht, die aggressive Straffung der Geldpolitik recht gut verkraftet und die These, dass sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession befindet, in den Wind geschlagen.
Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden um 14.30 Uhr MEZ veröffentlicht. Erwartet wird ein leichter Anstieg gegenüber den 256.000 Anträgen der Vorwoche auf den höchsten Stand seit Mitte Januar.
Die Daten dürften von den Marktteilnehmern sorgfältig geprüft werden, immerhin hatten die Zahlen zu den offenen Stellenangeboten Anfang der Woche eine leichte Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt gezeigt. Morgen rückt dann der offizielle Beschäftigungsbericht in den Blickpunkt.
Für Impulse sollte auch die Rede von US-Notenbankerin Loretta Mester sorgen. Hier werden die Anleger vor allem darauf achten, ob sie ähnlich wie ihre Kollegen der Fed in dieser Woche auf weitere kräftige Zinserhöhungen hinweist.
Die Bank of England setzte ihre geldpolitische Straffung fort und hob den Leitzins gerade eben um 50 Basispunkte auf 1,75 % an. In ihrem Kampf gegen die höchste Inflation seit vier Jahrzehnten hat die britische Notenbank ihren Leitzins zum sechsten Mal in Folge erhöht.
Im Unternehmenssektor gehen die Blicke wieder auf die Berichtssaison und die damit hereinkommenden Firmenbilanzen. Dabei dürfte vor allem Alibaba (NYSE:BABA) im Rampenlicht stehen, nachdem die Financial Times berichtet hat, dass die japanische Risikokapitalgesellschaft SoftBank (OTC:SFTBY) Vereinbarungen getroffen hat, um mehr als die Hälfte ihrer verbleibenden Anteile an dem chinesischen E-Commerce-Riesen zu verkaufen.
Bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz konnte der chinesische Online-Gigant aber die Anleger überzeugen. Das Unternehmen übertraf die Markterwartungen für das Ende Juni abgeschlossene Quartal, wenngleich es aufgrund der Auswirkungen der Lockdowns in Shanghai zum ersten Mal kein Umsatzwachstum gab.
Auch Eli Lilly (NYSE:LLY) präsentierte am Donnerstag im US-Frühhandel seine Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal. Der Gewinn ging um 31 % aufgrund von Preissenkungen bei den Diabetes-Medikamenten Humalog und Insulin Lispro Injektion zurück.
Kellogg (NYSE:K) und ConocoPhillips (NYSE:COP) veröffentlichen ihre Quartalszahlen ebenfalls.
Die Ölpreise rückten am Donnerstag etwas vor. Sie erholten sich nach den starken Verlusten der vorangegangenen Sitzung im Zuge neuer Daten, die auf eine Abschwächung der US-Nachfrage hindeuten, sowie einer geringfügigen Produktionssteigerung der OPEC+ Produzenten.
Die Ölpreise rückten am Donnerstag etwas vor. Sie erholten sich nach den starken Verlusten der vorangegangenen Sitzung. Gestern hatten Daten aus den USA auf eine schwächere Ölnachfrage hingedeutet. Zudem hatten die OPEC+-Produzenten ihre Produktion leicht erhöht.
Beide Ölkontrakte verbilligten sich am Mittwoch um rund 4 % auf den niedrigsten Stand seit Februar, nachdem die Daten der Energy Information Administration gezeigt hatten, dass die Rohölbestände in der vergangenen Woche um 4,5 Millionen Barrel gestiegen waren und die Benzinvorräte um 200.000 Barrel zunahmen.
Darüber hinaus haben die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die so genannte OPEC+, eine Produktionssteigerung von 100.000 Barrel pro Tag für September beschlossen.
Bis 13.00 Uhr notierte der US-Rohöl-Future 0,8 % höher bei 91,36 Dollar je Barrel und der Preis für die Nordseesorte Brent kletterte um 0,3 % auf 97,08 Dollar.
Für den Gold-Future ging es um 1,2 % auf 1.798,40 Dollar je Feinunze nach oben. Der EUR/USD stieg um 0,3 % auf 1,0194 Dollar.