von Peter Nurse
Investing.com - US-Aktien dürften den regulären Handel am Montag mit Verlusten beginnen, nachdem sie am Freitag Rekordhöhen erreicht hatten, da sich die Anleger über die möglichen Folgen des Debakels um den US-Hedgefonds Archegos Capital sorgen, der seinen Nachschusspflichten aus Margin Calls nicht nachkommen konnte.
Um 13:05 MEZ lag der Dow Futures um 115 Punkte oder 0,3% tiefer, der S&P 500 Futures sank um 11 Punkte oder 0,3%, während der Nasdaq 100 Futures 5 Punkte oder 0,1% verlor.
Alle drei wichtigen Benchmarks beendeten den Freitag in einem volatilen Handel höher, wobei der Bluechip Dow Jones Industrial Average auf einem Rekordhoch um 450 Punkte oder 1,4% höher aus dem Handel ging. Der marktbreitere S&P 500 stieg um 1,7% und erreichte ebenfalls einen Rekordschlussstand. Der Nasdaq Composite beendete den Freitag um 1,2% im Plus.
Diese Zuwächse verbargen jedoch einige schwere Verluste bei Unternehmen, die mit Archegos verbunden sind, wobei Discovery (NASDAQ:DISCA) und ViacomCBS (NASDAQ:VIAC) am Freitag beide um über 25% einbrachen.
In diesem Zusammenhang sagte Nomura (T:8604) am Montagmorgen, dass es aufgrund von Transaktionen mit einem US-Kunden zu einem möglichen Verlust von 2 Milliarden US-Dollar kommen könnte, während die Credit Suisse (SIX:CSGN) vor einem "hoch signifikanten" Ergebniseinbruch aufgrund der Exponierung gegenüber einem einzelnen Kunden warnte.
Befürchtungen, dass die Auswirkungen nicht auf diese beiden Banken beschränkt sein werden, machten die Märkte wegen des Ausmaßes der möglichen Folgewirkungen nervös. Die Aktien von Goldman Sachs (NYSE:GS) und Morgan Stanley (NYSE:MS) sind beide vor Handelsbeginn gefallen.
Derzeit sind die Verluste jedoch begrenzt, da die Anleger insgesamt von den Erwartungen eines hohen US-Wirtschaftswachstums angesichts der starken fiskalischen und monetären Anreize sowie eines erfolgreichen Impfprogramms beflügelt werden.
US-Präsident Joe Biden wird diese Anreize voraussichtlich noch verstärken, wenn er später in dieser Woche seinen Infrastrukturplan vorstellt, der mehr als 3 Billionen US-Dollar kosten könnte. Obwohl es Zweifel gibt, dass das gesamte Paket durch den Kongress kommen wird, ist eine kräftige Geldspritze für die US-Wirtschaft wahrscheinlich.
Das erste Quartal endet diese Woche und dies könnte zu noch mehr Volatilität führen, insbesondere da es sich um eine von Feiertagen verkürzte Handelswoche handelt. Der US-Beschäftigungsreport für März soll noch am Karfreitag veröffentlicht werden. Anlegererwarten erneut starke Zahlen, zumal die Ansprüche auf Arbeitslosengeld letzte Woche auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen waren.
Die Ölpreise stiegen am Montag, als die Aufmerksamkeit der Händler von der Verkehrsblockade im Suezkanal auf das bevorstehende Treffen der wichtigsten Ölexporteure der Welt in dieser Woche überging.
Die jüngsten Äußerungen vor dem Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten, die zusammen die OPEC+ bilden, legen nahe, dass Russland die Gruppe dabei unterstützt, ihre derzeitigen Produktionsbeschränkungen bis in den Mai hinein zu verlängern, wobei es nur eine geringe Erhöhung für sich beansprucht.
Zurück im Kanal wurde das Containerschiff teilweise wieder flott gemacht, was die Möglichkeit erhöht, dass es in naher Zukunft vom Kanalrand wegkommt und damit der Schiffsverkehr in der kritischen Wasserstraße wieder aufgenommen werden kann.
US-Rohöl-Futures wurden um 1,1% tiefer zu 61,62 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 1,2% auf 65,23 USD stieg.
Ansonsten fielen US-Gold-Futures um 0,3% auf 1.726,80 USD die Feinunze, während der EUR/USD um 0,2% auf 1,1765 nachgab.