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Drax-Aktie: Prognoseerhöhung hilft nicht

Veröffentlicht am 15.12.2022, 10:12
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com - Nach Börseneröffnung am Donnerstag in London gaben die Aktien von Drax (LON:DRX) ihre anfänglichen Gewinne wieder ab. Die allgemeine Marktschwäche neutralisierte die für 2022 angehobene Gewinnprognose des britischen Energieerzeugers.

Drax, das Strom hauptsächlich aus der Verbrennung von Biomassepellets und aus Pumpspeicherkraftwerken erzeugt, erwartet nun ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das "leicht über dem oberen Ende der Erwartungen liegt, vorbehaltlich einer anhaltend starken operativen Performance und Logistik für den Rest des Jahres".

Die Verbesserung war nicht nur auf die starke Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien zurückzuführen, sondern auch auf einen Vertrag mit National Grid (LON:NG) über die Bereitstellung von Reservestrom aus den ursprünglichen kohlebefeuerten Kraftwerksblöcken von Drax. Das Unternehmen hatte diese im Jahr 2020 geschlossen, nachdem die britische Dekarbonisierungsstrategie sie unrentabel gemacht hatte.

Im Rahmen des von Oktober 2022 bis März 2023 laufenden Vertrags erhält Drax eine feste Gebühr für die Bereitstellung der Blöcke. National Grid zahlt Drax die Kosten, einschließlich der mit der Erzeugung einhergehenden Kohle- und Kohlenstoffkosten. Jedoch werden die Kohleblöcke keinen Strom an Dritte verkaufen. Nach wie vor geht das Unternehmen davon aus, dass die Blöcke im Jahr 2023 endgültig stillgelegt werden.

Trotzdem warnte der Konzern vor den stark gestiegenen Betriebskosten, die sich im nächsten Jahr voraussichtlich nachteilig auf das Ergebnis auswirken werden. Die Kosten für Holzpelletlieferungen seien derzeit etwa dreimal so hoch wie im historischen Durchschnitt. Dies sei auf die gestiegenen Gaspreise sowie auf die höheren Preise für alternative Brennstoffe zurückzuführen.

"Diese Faktoren, zusammen mit der Electricity Generators Levy, der kürzlich eingeführten britischen Sondersteuer für Stromerzeuger, könnten die Erzeugung zu bestimmten Zeiten weniger wirtschaftlich machen und werden voraussichtlich den Kauf zusätzlicher Biomasseladungen zu Spotpreisen einschränken", so Drax.

Das Unternehmen erwartet nun einen weiteren Anstieg auf 100 Pfund (1 Pfund = 1,2361 Pfund) pro Megawattstunde Stromerzeugung für 2023.

An anderer Stelle teilte Drax mit, dass es seine Pläne für den Bau eines der weltweit größten Unternehmen für die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid in seinem britischen Kraftwerk vorantreibt. Eine endgültige Investitionsentscheidung soll 2024 getroffen werden. Die Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen.

Das Unternehmen erwägt außerdem den Neubau von zwei 300-Megawatt-CCS-Kraftwerken, die jeweils 2 Terawattstunden erneuerbaren Strom pro Jahr aus Biomasse erzeugen und jeweils über 2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr binden können. Und das vor dem Hintergrund einer stärkeren regulatorischen Unterstützung im Rahmen des Inflation Reduction Act der Regierung Biden.

Das Unternehmen sieht nach eigenen Angaben "signifikante Wachstumschancen" im Bereich CCS in Nordamerika und wird 30 Millionen Pfund ausgeben, "um diese Chancen bis zur endgültigen Investitionsentscheidung voranzutreiben". Es sagte, dass es den Markt in der ersten Jahreshälfte 2023 über diese Projekte informieren wird.

Nach einem anfänglichen Minus von 0,7 % haben die Papiere von Drax im bisherigen Tagesverlauf ein Plus von 1,4 % erreicht. Für das Gesamtjahr steht ein Kursanstieg von 3,1 % zu Buche.

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