Frankfurt (Reuters) - Die DZ Bank hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr trotz anhaltend niedriger Zinsen gesteigert.
Vor Steuern erwirtschaftete das Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken zwischen Januar und Ende Juni vor allem dank eines starken Firmenkundengeschäfts 437 Millionen Euro nach 405 Millionen im Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet Wolfgang Kirsch, der Chef des zweitgrößten deutschen Geldhauses, ein Ergebnis für die gesamte DZ Bank Gruppe zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro - tendenziell am unteren Ende dieses Korridors. Wegen der aktuellen politischen Spannungen und deren möglicher Folgen für Konjunktur und Märkte steht diese Prognose allerdings unter Vorbehalt.
Im ersten Halbjahr hat die DZ Bank Gruppe vor Steuern einen Gewinn von knapp über einer Milliarde Euro eingefahren nach 939 Millionen Euro im Vorjahr. Zur DZ Bank Gruppe gehören neben der DZ Bank unter anderem die Fondsgesellschaft Union Investment, die R+V Versicherung, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und der zum Verkauf stehende Schiffsfinanzierer DVB. Bei diesem sank die Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite binnen Jahresfrist von 446 auf 20 Millionen Euro. Nach einem Verlust vor Steuern von mehr als einer halben Milliarde im ersten Halbjahr 2017 stand damit nur noch ein Verlust von 71 Millionen Euro zu Buche. Operativ schrieb die DVB Bank, die nach Informationen von Reuters nicht am Stück, sondern in Teilen verkauft werden soll, damit schwarze Zahlen.
Die R+V Versicherung musste im ersten Halbjahr mit 274 Millionen Euro vor Steuern ein deutlich niedrigeres Ergebnis hinnehmen. Dies lag unter anderem an Unwetterschäden, aber vor allem an einem deutlichen Rückgang des Kapitalanlageergebnisses. In den ersten sechs Monaten hatte die R+V noch 389 Millionen Euro zum Gesamtgewinn der DZ Bank Gruppe beigetragen.
Auch die Fondsgesellschaft Union Investment musste Federn lassen. Das Ergebnis vor Steuern lag im ersten Halbjahr bei 273 Millionen Euro nach einem überdurchschnittlich hohen Gewinn von 362 Millionen Euro zu Jahresbeginn 2017. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall litt unter den niedrigen Zinsen und fuhr ein Vorsteuerergebnis von 172 (Vorjahr: 203) Millionen Euro ein.