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EBITDA: Definition, Formel und Beispiele für Aktionäre und Börsianer

Veröffentlicht am 22.02.2023, 08:29
Aktualisiert 22.02.2023, 08:31
© Reuters

Alles, was Sie über EBITDA wissen müssen, um fundierte Entscheidungen an der Börse zu treffen.

Investing.com - Als Aktionär oder Börsianer müssen Sie sich regelmäßig mit Finanzkennzahlen auseinandersetzen, um Ihre Anlageentscheidungen zu treffen. Eine dieser Kennzahlen ist das EBITDA, das oft als wichtiger Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens betrachtet wird. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über EBITDA wissen müssen, einschließlich der Definition, Formel und Beispiele.

EBITDA steht für "Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization" oder auf Deutsch "Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation". Es handelt sich um eine Kennzahl, die das Ergebnis vor den oben genannten Kostenfaktoren anzeigt und als Indikator für die operative Rentabilität eines Unternehmens dient.

Die vereinfachte Formel für das EBITDA lautet: Umsatz - variable Kosten - Fixkosten ohne Abschreibungen - Abschreibungen und Amortisationen = EBITDA.

Lassen Sie uns dies anhand eines Beispiels verdeutlichen: Ein Unternehmen erzielt einen Umsatz von 10 Millionen Euro und hat variable Kosten von 3 Millionen Euro sowie Fixkosten ohne Abschreibungen von 1 Million Euro. Es hat auch Abschreibungen und Amortisationen in Höhe von 2 Millionen Euro. Das EBITDA des Unternehmens würde wie folgt berechnet werden: 10 Millionen Euro - 3 Millionen Euro - 1 Million Euro - 2 Millionen Euro = 4 Millionen Euro.

Das EBITDA hat natürlich wie jede Kennzahl seine Vor- und Nachteile. Einerseits ist es ein nützlicher Indikator für die operative Rentabilität eines Unternehmens, schließlich bewertet es die finanzielle Leistungsfähigkeit unabhängig von Faktoren wie Steuern oder Abschreibungen. Andererseits gibt es Kritiker, die argumentieren, dass das EBITDA nicht alle Kostenfaktoren berücksichtigt und daher ein verzerrtes Bild der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens geben kann.

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Nun, da Sie die Definition und Formel des EBITDA kennen, möchten Sie vielleicht wissen, wie Sie es in der Praxis verwenden können, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Hier sind einige Beispiele:

  1. Vergleich von Unternehmen: Das EBITDA kann verwendet werden, um die operative Rentabilität von Unternehmen in einer Branche zu vergleichen. Wenn ein Unternehmen ein höheres EBITDA im Vergleich zu seinen Peers hat, kann dies darauf hinweisen, dass es besser in der Lage ist, seine Kosten zu kontrollieren und Gewinne zu erzielen.
  2. Analyse von Veränderungen: Das EBITDA kann auch verwendet werden, um Veränderungen in der finanziellen Performance eines Unternehmens im Laufe der Zeit zu analysieren. Wenn das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, weist dies in der Regel darauf hin, dass das Unternehmen in der Lage war, seine operative Rentabilität zu verbessern.
  3. Bewertung von Unternehmen: Das EBITDA kann auch für die Bewertung von Unternehmen herangezogen werden. Häufig wird es zur Berechnung des Verhältnisses von Enterprise Value zu EBITDA verwendet. Diese Ratio gibt an, wie viel ein Investor bereit ist, für jedes verdiente EBITDA zu zahlen. Ein niedrigeres EBITDA-Multiple kann darauf hinweisen, dass ein Unternehmen unterbewertet ist und daher eine attraktive Investitionsmöglichkeit darstellt.

EBITDA-Varianten und Kennzahlen

Es gibt verschiedene Arten von EBITDA-Kennzahlen, die bei der Analyse von Unternehmen verwendet werden können. Hier sind einige der wichtigsten:

Bereinigtes EBITDA:

Das bereinigte EBITDA ist eine Version des EBITDA, die bestimmte Posten ausklammert, um ein genaueres Bild der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens zu erhalten. Dazu gehören oft Kosten wie außerordentliche Belastungen, Wertminderungen und Restrukturierungskosten. Das bereinigte EBITDA wird oft herangezogen, um einen Vergleich zwischen Unternehmen oder Branchen durchzuführen.

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LTM EBITDA:

LTM steht für "Last Twelve Months", was bedeutet, dass diese Kennzahl den EBITDA-Wert eines Unternehmens über die letzten zwölf Monate abbildet. Das LTM-EBITDA dient vielfach dazu, die aktuelle operative Rentabilität eines Unternehmens zu beurteilen und Vorhersagen über künftige EBITDA-Werte zu treffen.

Adjusted EBITDA:

Das Adjusted EBITDA ähnelt dem bereinigten EBITDA insofern, als dass es bestimmte Posten ausschließt, die das EBITDA verzerren könnten. Es kann jedoch auch weitere Anpassungen enthalten, um das EBITDA an den spezifischen Kontext anzupassen, in dem es verwendet wird. Zum Beispiel kann das Adjusted EBITDA um Einmalkosten bereinigt werden, die bei einer Akquisition oder einem Verkauf anfallen.

Pro-Forma EBITDA:

Das Pro-Forma EBITDA ist eine Schätzung des EBITDA-Werts, der erwartet wird, dass er nach einer geplanten Änderung im Unternehmen erreicht wird. Zum Beispiel kann ein Unternehmen das Pro-Forma EBITDA verwenden, um den EBITDA-Wert zu schätzen, der erwartet wird, wenn es eine Übernahme durchführt oder ein neues Produkt auf den Markt bringt.

Unlevered EBITDA:

Das Unlevered EBITDA ist eine Kennzahl, die den EBITDA-Wert eines Unternehmens darstellt, bevor die Zinszahlungen für Schulden abgezogen werden. Diese Kennzahl kann nützlich sein, um das operative Potenzial eines Unternehmens zu bewerten, unabhängig von der finanziellen Hebelwirkung.

Structuring EBITDA

Der Begriff "Structuring EBITDA" bezieht sich auf die Anpassung des EBITDA durch Hinzufügen oder Entfernen bestimmter Positionen, um ein genaueres Bild der finanziellen Leistung eines Unternehmens zu erhalten. Bei der Strukturierung des EBITDA können nicht operative Aufwendungen wie Einmalzahlungen oder nicht wiederkehrende Geschäfte eliminiert oder operative Einnahmen und Aufwendungen hinzugefügt werden, die aufgrund der Rechnungslegungsmethoden des Unternehmens möglicherweise nicht im EBITDA enthalten sind.

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Reccuring/normalized EBITDA

"Recurring/normalized EBITDA" bezieht sich auf eine angepasste Version des EBITDA, die bestimmte nicht-repetitive oder außergewöhnliche Positionen aus dem EBITDA entfernt, um ein bereinigtes und berechenbares Maß für die operative Leistung eines Unternehmens zu erhalten.

Per Saldo gibt es zahlreiche Arten von EBITDA-Kennzahlen, die herangezogen werden können, um sich ein genaueres Bild von der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens zu verschaffen. Um fundierte Investmententscheidungen treffen zu können, muss der jeweilige Kontext, in dem sie verwendet werden, berücksichtigt und die Vor- und Nachteile der einzelnen Kennzahlen verstanden werden.

Was beschreibt die EBITDA-Marge?

Die EBITDA-Marge wird häufig von Aktionären und Börsianern als wichtige Kennzahl zur Bewertung der operativen Rentabilität eines Unternehmens herangezogen. Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis des EBITDA zum Umsatz eines Unternehmens. Die EBITDA-Marge wird als Prozentsatz ausgedrückt und gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen pro Dollar Umsatz erzielt, nachdem die direkten Kosten für die Produktion und den Vertrieb der Produkte oder Dienstleistungen abgezogen wurden.

Die EBITDA-Marge ist ein nützliches Instrument zur Bewertung der operativen Effizienz eines Unternehmens, da sie das Potenzial eines Unternehmens zur Erzielung von Gewinnen aufzeigt, bevor die Auswirkungen von Zinszahlungen, Steuern und Abschreibungen berücksichtigt werden.

Eine höhere EBITDA-Marge zeigt, dass ein Unternehmen seine operativen Kosten besser im Griff hat und daher in der Lage ist, mehr Gewinn aus seinem Umsatz zu erzielen. Ein Unternehmen mit einer höheren EBITDA-Marge ist tendenziell besser positioniert, um wirtschaftliche Herausforderungen und Volatilität im Markt zu bewältigen.

Die EBITDA-Marge allein ist jedoch nicht ausreichend, um die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu beurteilen. Die EBITDA-Marge sollte immer im Kontext anderer Finanzkennzahlen und der spezifischen Branche betrachtet werden, in der das Unternehmen tätig ist. Zum Beispiel kann eine Branche, die hohe Investitionen erfordert, eine niedrigere EBITDA-Marge aufweisen als eine Branche mit geringeren Investitionsanforderungen.

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Unterschied zwischen EBITDA und EBIT

Obwohl die beiden Kennzahlen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, gibt es zwischen ihnen einige wichtige Unterschiede.

EBIT steht für "Earnings Before Interest and Taxes", zu Deutsch das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern. Es gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen aus seiner Geschäftstätigkeit erzielt, bevor die Auswirkungen von Zinszahlungen und Steuern berücksichtigt werden. Das EBIT bereinigt das Nettoeinkommen um Zinszahlungen und Steuern, um den reinen operativen Gewinn eines Unternehmens zu ermitteln.

Im Gegensatz dazu gibt das EBITDA gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen aus seiner Geschäftstätigkeit erzielt, bevor die Auswirkungen von Zinszahlungen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen berücksichtigt werden. Das EBITDA bereinigt das EBIT um Abschreibungen und Amortisationen, die die Wertminderung von Vermögenswerten oder die Amortisation von immateriellen Vermögenswerten wie Patenten und Lizenzen darstellen.

Der Hauptunterschied zwischen EBITDA und EBIT besteht also darin, dass das EBITDA zusätzlich zu den Zins- und Steuerzahlungen auch die Abschreibungen und Amortisationen berücksichtigt. Die Verwendung des EBITDA anstelle des EBIT ermöglicht es Anlegern und Analysten, die Rentabilität eines Unternehmens aus einer rein operativen Perspektive zu bewerten und sich auf den Kernbetrieb des Unternehmens zu konzentrieren.

FAQ-Sektion:

Was sind die Nachteile des EBITDA?

Ein Nachteil des EBITDA ist, dass es nicht alle Kostenfaktoren berücksichtigt. Zum Beispiel werden Kosten wie Zinsen, Steuern und Abschreibungen nicht berücksichtigt, was ein verzerrtes Bild der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens geben kann.

Kann das EBITDA von Unternehmen in verschiedenen Branchen verglichen werden?

Das EBITDA kann verwendet werden, um die operative Rentabilität von Unternehmen in einer Branche zu vergleichen. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass Unternehmen in verschiedenen Branchen unterschiedliche Kostenstrukturen haben können, was zu unterschiedlichen EBITDA-Werten führen kann.

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Fazit:

Das EBITDA ist ein nützlicher Indikator für die operative Rentabilität eines Unternehmens und wird oft von Aktionären und Börsianern verwendet, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Dennoch gilt es, das EBITDA immer in Verbindung mit anderen Finanzkennzahlen zu betrachten und seine Nachteile zu berücksichtigen. Das Verständnis des EBITDA und seiner Anwendungsmöglichkeiten kann dazu beitragen, bessere Entscheidungen an der Börse zu treffen.

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von Robert Zach

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