Von Scott Kanowsky
Investing.com - Die Mercedes-Benz Group AG (ETR:MBGn) hat im 4. Quartal dank eines Anstiegs der Verkäufe von Elektrofahrzeugen, der die Schwäche im Finanzierungsgeschäft aufgrund erhöhter Kreditkosten ausgleichen konnte, ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis erzielt.
In den letzten drei Monaten des Jahres 2022 erzielte der deutsche Automobilhersteller einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 5,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von fast einem Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Konsensschätzungen von Bloomberg hatten den Gewinn bei 4,5 Mrd. Euro angesetzt.
Trotz des Hinweises auf ein „herausforderndes“ makroökonomisches Umfeld und geopolitische Bedenken verkaufte Mercedes-Benz im Berichtsquartal 2,04 Millionen Pkw. Dies führte zu einem Kerngewinn der Sparte von 4,24 Mrd. Euro. Grundlegend ist der hohe Gewinn auf eine starke Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zurückzuführen. E-Autos sind eine wichtige Säule der langfristigen Strategie des Unternehmens, deren Absatz um 67 % gestiegen ist.
Der Absatz von Transportern wuchs weltweit ebenfalls um 8 %, wurde jedoch durch Lieferkettenbeschränkungen und Logistikprobleme beeinträchtigt. Die Renditen der Finanzierungs- und Leasingsparte von Mercedes-Benz gingen jedoch um 44 % zurück, da höhere Zinssätze und gedämpfte Wirtschaftsaussichten zu einem Anstieg der Kreditrisikokosten führten.
„Wir haben Mercedes-Benz zu einem profitableren Unternehmen umgestaltet, indem wir uns auf Produkte mit hoher Nachfrage und ein diszipliniertes Margen- und Kostenmanagement konzentriert haben. Wir können weder die makroökonomischen noch die weltweiten Ereignisse kontrollieren, aber das Jahr 2022 ist ein Beweis dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen“, sagte Vorstandsvorsitzender Ola Källenius in einer Erklärung.
Das Unternehmen fügte hinzu, dass es ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 4 Mrd. Euro (ohne Nebenkosten) starten werde, das sich über die nächsten zwei Jahre erstrecken wird. Für 2022 wurde eine Dividende von 5,20 Euro je Aktie festgelegt, was einer Ausschüttung an die Aktionäre von 5,6 Mrd. Euro entspricht.
Das Unternehmen warnte jedoch, dass das Kernergebnis 2023 leicht unter dem Vorjahresniveau liegen werde, während der Jahresumsatz unverändert bleibe.
„Der anhaltende Inflationsdruck für Verbraucher und Unternehmen und die damit verbundenen Zinserhöhungen der Zentralbanken sowie eine stärkere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums trüben den Ausblick“, heißt es.
In China - dem größten Automobilmarkt der Welt - wurde der Handel im 1. Quartal durch Spillover-Effekte beeinträchtigt, die sich aus dem Anstieg der Coronafälle ergaben. Die Bestellungen in Europa erwiesen sich ebenfalls „schleppend“, so Mercedes-Benz.