Wenn es um das Thema globale ETF-Investitionen geht, ist der MSCI World noch immer der führende Index. Trotz US-Schwerpunkt bietet dieser Index unterm Strich auch ein ausgewogenes Branchenverhältnis. Zyklische Schwerpunkte sind hier zwar vertreten, aber mal im Ernst: Bei welchem Index denn eigentlich nicht?
Es könnte hierbei allerdings noch eine weitere spannende und womöglich auch entspanntere Alternative zu diesem Index geben. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was der ETF mit dem Namen iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF USD (Acc) hier zu bieten hat.
Das macht der ETF Wie der Name bereits vermuten lässt, ist auch in diesem Passivfonds in gewisser Weise der MSCI World vertreten. Im Endeffekt bietet der ETF jedoch Zugang zu einer abweichenden Variante dieses globalen Index, nämlich dem MSCI World Minimum Volatility Index, der Zugang zu den gleichen Aktien bietet. Nur eben, dass dieser Mix optimiert ist nach einer möglichst niedrigen Volatilität, also Ausschlägen nach oben, jedoch vor allem nach unten. Das könnte hier grundsätzlich etwas mehr Stabilität bringen, zumindest scheint die Vergangenheit ein Indikator dafür zu sein.
Mit einem Fondsvolumen von knapp 4,3 Mrd. Euro ist auch dieser Passivfonds dabei einer, der zur größeren Kategorie zählt. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,30 % ist dieser exotischere Index jedoch etwas teurer als einige vergleichbare Produkte auf den bloßen MSCI World. Wobei auch hier die Kostenquote noch immer vergleichsweise sehr günstig zu sein scheint.
Bemerkenswert ist dabei ebenfalls, dass es sich um einen physischen ETF handelt, also einen, der auch auf direkte Aktien setzt, nur eben aufgrund der etwas anderen Ausrichtung auf Volatilität über ein optimiertes Sampling verfügt. Soweit nichts Unübliches. Dabei kommt der Passivfonds außerdem in der therausrierenden Variante daher, auch das gilt es natürlich zu berücksichtigen.
Der Blick in den ETF Die grundsätzliche Fragestellung dürfte dabei nun jedoch sein, welche Unterschiede innerhalb der jeweiligen Gewichtung vorliegen. Wie gesagt, rein quantitativ ist die jeweilige Streuung die gleiche. Der MSCI World Index bleibt hier schließlich maßgeblich. Allerdings führt die etwas andere Gewichtung hier zu deutlichen Unterschieden innerhalb der Diversifikation. Lass uns das im Folgenden mal etwas näher beleuchten.
Bereits beim Blick auf die führenden Segmente wird dabei der weniger zyklische Ansatz erkennbar. Während der normale MSCI World nämlich die größten Schwerpunkte auf Aktien der Informationstechnologie und Finanzwerte legt, befindet sich das Segment Gesundheitswesen hier auf dem ersten Platz. Finanzwerte bleiben daber auf einem zweiten Platz, jedoch ist hier die Zyklizität nicht ganz so dramatisch. Ebenfalls auffällig ist außerdem, dass nicht-zyklische Konsumgüter bei der weniger volatilen Variante mit 5 % mehr gewichtet sind, ein weiterer Aspekt, der hier für weniger Volatilität sorgen kann.
Die Streuung der Länder bleibt hingegen relativ gleich, wobei US-amerikanische Aktien auch im weniger volatilen MSCI World Index mit 62,8 % noch immer eine prägende Stellung einnehmen, jedoch um 0,2 % weniger als im normalen MSCI World. Japanische Aktien erhalten hier zudem mehr Gewicht mit 13,5 %, im Vergleich zur normalen Variante ein Plus von in etwa 5,5 %.
Eine entspanntere Alternative? Möglicherweise! Unterm Strich kann der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF USD (Acc) daher durchaus eine Alternative sein, wobei es lediglich Nuancen sind, die hier zu einem Unterschied führen können. Der, wiederum, lediglich auf einer historischen Performance und einer weniger zyklischen Ausrichtung basiert.
Im Endeffekt bleiben beide Produkte und Indizes daher attraktiv, wobei beide zumindest ähnliche Chancen und Risiken und vor allem regionale Schwerpunkte bieten. Dennoch kann dieser Index in diesen beiden Variationen für passive Investoren grundsätzlich eine Option sein.
Vincent besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
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