Investing.com - Die Aktien von Super Micro Computer (NASDAQ:SMCI) haben am Montag einen kräftigen Kurssprung von rund 16 Prozent hingelegt. Hintergrund sind Berichte, dass der Serverhersteller noch am selben Tag einen Plan vorlegen will, um die Anforderungen für seine Nasdaq-Notierung zu erfüllen. Die Aktie, die zuletzt stark unter Druck stand, erhielt damit einen dringend benötigten Impuls.
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Schwierige Zeiten für den Serverhersteller
Das Unternehmen, das durch seine Rolle im boomenden Markt für Künstliche Intelligenz (KI) lange Zeit glänzte, hat seit einigen Monaten mit massiven Problemen zu kämpfen. Nach verspäteten Finanzberichten und dem Rücktritt seines Wirtschaftsprüfers droht Super Micro der Verlust seiner Nasdaq-Notierung. Eine entsprechende Warnung hatte die Börse bereits im September ausgesprochen und dem Unternehmen eine Frist bis zum 16. November gesetzt. Bis dahin sollte eigentlich ein testierter Jahresbericht vorliegen.
Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Barron’s will Super Micro nun aber am heutigen Tage einen Plan einreichen, wie und bis wann der Jahresabschluss nachgereicht wird.
Vom Börsenliebling zum Sorgenkind
Super Micro galt noch vor wenigen Monaten als eine der großen Erfolgsgeschichten im KI-Markt. Im März erreichte die Aktie ihren Höhepunkt und setzte sich mit einem Jahresplus von über 300 Prozent unter den Technologieaktien an die Spitze. Doch der Hype ebbte im August nach einem Shortseller-Bericht über Bilanzmanipulationen ab, und mit ihm ging es auch für die Aktie bergab. Seit Jahresbeginn hat das Papier inzwischen rund 33 Prozent an Wert verloren.
Analysten von Lynx Equity Strategies sehen den Compliance-Plan allerdings nicht als Überraschung. Bereits im Rahmen der letzten Quartalszahlen hatte der Finanzchef des Unternehmens angedeutet, dass ein Plan zur Einhaltung der Nasdaq-Vorgaben in Arbeit sei. „Dass diese Nachricht den Markt beflügelt, zeigt, wie stark die Erwartungen bereits gedämpft waren“, so die Experten.
Die Unsicherheit rund um ein mögliches Delisting hat den Aktienkurs in den letzten Monaten erheblich belastet. Lynx geht jedoch davon aus, dass ein Großteil der Risiken bereits eingepreist ist. „Viele Leerverkäufer, die dem Short-Seller-Bericht vom August gefolgt sind, könnten nun ihre Positionen schließen“, heißt es weiter. Die Experten bewerten den Server-Spezialisten trotz der aktuellen Schwierigkeiten nach wie vor positiv und halten an ihrem Kursziel von 45 US-Dollar je Aktie fest.
Was kommt als Nächstes?
Für die Anleger bleibt nun entscheidend, ob Super Micro seine Versprechen einhalten und die Nasdaq von der Qualität des Jahresabschlussplans überzeugen kann. Sollte dies gelingen, könnte sich das Vertrauen in das Unternehmen schnell erholen – und mit ihm auch der Aktienkurs. Lynx spricht von einer möglichen „schnellen Kehrtwende“, falls das Unternehmen zusätzlich mit positiven Nachrichten nachlegt.
Ein Schatten bleibt allerdings: Die Anschuldigungen von Hindenburg Research zu Bilanzmanipulation und kreativer Buchführung konnten weder eindeutig widerlegt noch bestätigt werden. Die Unsicherheit wird durch den plötzlichen Rückzug des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young noch verstärkt, was Fragen zur Transparenz des Unternehmens aufwirft. Diese offenen Themen stellen für viele Anleger ein erhebliches Risiko dar und belasten das Vertrauen in Super Micro weiterhin spürbar.
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