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Einfach erklärt: Was sind Anleihen und wie funktionieren sie?

Veröffentlicht am 11.01.2023, 09:48
Aktualisiert 11.01.2023, 09:49
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Investing.com - Anleihen - auch Fixed Income oder festverzinsliche Wertpapiere genannt - sind Finanzinstrumente, die Unternehmen und Regierungen verwenden, um sich langfristiges Kapital von Investoren zu beschaffen. Im Gegenzug dafür versprechen sie, dem Anleger über einen bestimmten Zeitraum regelmäßige Zinszahlungen, die auch als Kupon bezeichnet werden, und am Ende der Laufzeit den Nennwert der Anleihe zurückzuzahlen.

Eine Anleihe besteht grundsätzlich aus mehreren Ausstattungsmerkmalen, die für den Anleger wichtig sind. Dazu gehört der Nennwert, auch Nominalwert genannt, der die Grundlage für die Rückzahlung am Ende der Laufzeit darstellt. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der Kupon, der die Höhe der regelmäßigen Zahlungen in Prozent des Nennwerts angibt. Daraus ergibt sich die Kuponsumme, die der Anleger erhält. Schließlich gibt die Laufzeit an, wie lange die Anleihe läuft, bis sie zurückgezahlt wird.

Ein Beispiel: Angenommen, es gibt eine Staatsanleihe mit einem Nennwert von 100 Dollar und einem Kupon von 2%, die 10 Jahre lang läuft. Der Anleger erhält in jedem Jahr Kuponzinsen in Höhe von 2 Dollar (100 x 0,02). Nach 10 Jahren erhält er zusätzlich den Nennwert von 100 Dollar zurück.

Im Gegensatz zu Aktien, bei denen der Anleger Anteile an einem Unternehmen erwirbt und somit an dessen Gewinnen beteiligt ist, sind Anleihen eine Form der Schuldverschreibung. Der Investor oder Kapitalanleger gibt dem Emittenten (dem Unternehmen oder der Regierung) das geliehene Geld und erhält dafür regelmäßige Zinszahlungen.

Verschiedene Arten von Anleihen

Es gibt verschiedene Arten von Anleihen, die sich hauptsächlich durch den Emittenten unterscheiden.

  • Staatsanleihen werden von Regierungen aufgelegt, um sich Geld zu beschaffen.
  • Unternehmensanleihen hingegen werden von Unternehmen ausgegeben.
  • Pfandbriefe sind besicherte Anleihen, bei denen die Tilgung des Nennwertes durch Pfandbestand gesichert ist.

Sonderform - TIPS

TIPS steht für "Treasury Inflation-Protected Securities". Dies sind US-Staatsanleihen, bei denen die Zinsen und der Nominalwert regelmäßig an die Inflationsrate angepasst werden. Dies bedeutet, dass die Zinszahlungen und der Rückzahlungswert der Anleihe mit der Teuerungsrate steigen (oder fallen), was den Anlegern einen Schutz gegen die negative Wirkung der Inflation bietet.

Vorteile von TIPS:

  • Sie bieten einen Schutz gegen Inflation, da sowohl die Zinszahlungen als auch der Rückzahlungswert an die Inflationsrate angepasst werden.
  • Sie haben in der Regel niedrigere Renditen als andere Staatsanleihen, was sie für risikoaverse Anleger attraktiv machen kann.

Nachteile von TIPS:

  • Sie haben in der Regel niedrigere Renditen als andere Staatsanleihen, was sie für Anleger, die eine höhere Rendite suchen, weniger attraktiv machen kann.
  • Sie sind von der Kreditwürdigkeit des US-Staates abhängig, was bedeutet, dass sie anfällig für Verluste sind, falls die Kreditwürdigkeit des Staates sinkt.

Es sollte beachtet werden, dass TIPS eine spezielle Anleiheformen und daher nicht für alle Anleger geeignet sein kann, ein Finanzberater kann dabei helfen die Risiken und Möglichkeiten im Detail zu prüfen.

Vor- und Nachteile von Anleihen

Ein großer Vorteil von Anleihen ist, dass sie für den Anleger eine vergleichsweise sichere und konservative Investition darstellen. Sie bieten eine regelmäßige und relativ vorhersehbare Zinszahlung und die Rückzahlung des Nennwerts am Ende der Laufzeit ist meistens garantiert. Anleihen sind auch eine gute Möglichkeit, um ein Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren.

Ein Nachteil von Anleihen ist, dass sie in der Regel weniger Rendite bieten als Aktien. Auch kann es passieren, dass der Emittent in finanzielle Schwierigkeiten gerät und die Zinsen oder sogar die Rückzahlung des Nennwerts gefährdet sind. Im Falle von Staatsanleihen besteht zudem das Risiko einer Inflation, die die reale Rendite des Anlegers schmälert.

Chancen und Risiken von Anleihen

Ein wichtiger Faktor beim Kauf von Anleihen ist die Bonität des Emittenten. Anleihen von Unternehmen oder Regierungen mit einer höheren Bonität bieten in der Regel eine niedrigere Rendite, sind aber auch sicherer. Anleihen von Unternehmen oder Regierungen mit einer niedrigeren Bonität bieten hingegen eine höhere Rendite, sind aber auch riskanter.

Ein weiteres Risiko ist, dass die Zinsen auf dem Markt steigen, was dazu führen kann, dass die Anleihe im Vergleich zu den neueren Anleihen unattraktiver wird und somit der Wert der Anleihe sinken kann.

Insgesamt sind Anleihen eine gute Möglichkeit, um sich regelmäßige Zinszahlungen zu sichern. Sie eignen sich insbesondere für Anleger, die eine konservative und vergleichsweise sichere Anlagestrategie verfolgen möchten. Es ist jedoch wichtig, sich über die Ausstattungsmerkmale der Anleihe sowie die Bonität des Emittenten im Klaren zu sein und das Risiko und die möglichen Chancen abzuwägen.

Seien Sie immer up-to-date: Verfolgen Sie hier die aktuellen Anleihekurse und -renditen aller Länder.

von Robert Zach

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