Deutscher M&A-Markt: US-Investitionen und Private Equity-Transaktionen dominieren im zweiten Quartal 2014 ****
DGAP-News: Allen & Overy LLP / Schlagwort(e): Fusionen &
Übernahmen/Sonstiges
Deutscher M&A-Markt: US-Investitionen und Private Equity-Transaktionen
dominieren im zweiten Quartal 2014 ****
14.07.2014 / 14:20
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2014 bleibt das Jahr der großen Transaktionen. Dem aktuellen M&A Index von
Allen & Overy zufolge, war der weltweite M&A-Markt im ersten Halbjahr 2014
so aktiv wie seit dem Vorkrisenjahr 2007 nicht mehr und im zweiten Quartal
2014 von zahlreichen Milliarden-Transaktionen geprägt, häufig unter
US-amerikanischer Beteiligung.
Vor allem die günstigen Finanzierungskonditionen liefern die Basis für
diese Aktivität. Für eine Verschlechterung dieser Konditionen gibt es
momentan keine Anzeichen, so dass viele Marktteilnehmer eine weitere
Zunahme der M&A-Aktivitäten im zweiten Halbjahr erwarten.
Auch deutsche Unternehmen sind im zweiten Quartal an den Mega-Deals
beteiligt: So erhielt etwa Bayer mit einem Angebot von rund 14,2 Milliarden
US-Dollar den Zuschlag zum Erwerb des Bereichs rezeptfreie Medikamente von
Merck & Co. "Die regen M&A-Aktivitäten wurden auch durch die in
verschiedenen Branchen angestoßenen Konsolidierungs- und
Arrondierungsprozesse verstärkt, auf die Marktteilnehmer reagieren. Im
ersten Halbjahr war dies insbesondere im Healthcare-Sektor zu beobachten.
Diesen Entwicklungen können sich deutsche Unternehmen nicht entziehen", so
Dr. Michael J. Ulmer, M&A-Partner bei Allen & Overy.
Auffallend ist, dass deutsche Unternehmen bei Transaktionen in Europa
zunehmend mit US-amerikanischen Unternehmen konkurrieren, denen
Steuer-Synergien eine größere Flexibilität bei der Strukturierung ihrer
Angebote erlauben: "US-amerikanische Unternehmen mit europäischen
Tochtergesellschaften haben signifikante Barreserven in Europa gebildet,
die sie lieber für Akquisitionen verwenden, als sie besteuert in die USA
zurückzuführen", erklärt Ulmer. "Zudem wollen einige US-Unternehmen
Akquisitionen in Europa dazu nutzen, ihren steuerlichen Sitz aus den USA
heraus in ein europäisches Land mit attraktiveren Besteuerungsstrukturen zu
verlegen. Solange es zu keiner Gesetzesänderung in den USA kommt, rechne
ich nicht mit einem Rückgang der US-Investitionen."
Derweil wurde der deutsche M&A-Markt vor allem von Transaktionen unter
Beteiligung von Private Equity-Investoren bestimmt. So setzte sich
beispielsweise Triton mit einem Angebot von rund 1,3 Milliarden Euro im
Auktionsverfahren für die Gea-Wärmetauschersparte durch und erwarb zudem
für rund 730 Millionen Euro Teile des Kraftwerk-Zubehörgeschäfts von
Alstom. Clayton Dubilier & Rice erwarb für rund 1,7 Milliarden US-Dollar
von DIC den Hersteller von Industrieverpackungen Mauser, während sich die
Familienholding Kirkbi von IK Investment den Feuerlöscher-Hersteller
Minimax sicherte, der mit rund 1,4 Milliarden Euro bewertet wurde.
Im Immobiliensektor fiel auf, dass es neben großvolumigen
Portfoliotransaktionen wieder zu bedeutenden Veräußerungen von
Immobilienkreditportfolien kam. So konnte die Commerzbank etwa ein 4,4
Milliarden Euro-Portfolio aus Spanien und Portugal an J.P. Morgan und Lone
Star abgeben, und die Deutsche Bank erwarb ein 1,2 Milliarden
US-Dollar-Portfolio von US-Immobilienkrediten von FSM Wertmanagement.
Besonders stark zeigte sich im zweiten Quartal erneut auch der
Kapitalmarkt, der dem M&A-Markt zusätzliche attraktive Finanzierungs- sowie
Exit-Optionen bietet. Die Deutsche Bank konnte sich etwa durch die
zweitgrößte Kapitalerhöhung ihrer Geschichte rund 8 Milliarden Euro und mit
dem Herrscherhaus aus Qatar eine neuen Großaktionär verschaffen. Im Wege
eines IPO steigen bei Braas Monier sowie bei Stabilus Finanzinvestoren
dagegen zumindest in Teilen aus Portfoliounternehmen aus. An den
Erstnotierungen von Zalando sowie der Holding Rocket Internet wird derzeit
bereits gearbeitet.
Der quartalsweise erscheinende M&A-Index von Allen & Overy gibt einen
Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält
Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch
unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu
Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.
Anmerkungen für den Herausgeber:
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