FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer erneuten Razzia im Zusammenhang mit dem Schmiergeldverdacht gegen einen Manager der Lufthansa (XETRA:LHAG) Cargo stehen nun zwei Vorstandsmitglieder im Zwielicht. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" haben die Ermittler Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die LH-Cargo-Vorstände Martin Schmitt und Karl-Rudolf Rupprecht eingeleitet, weil sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben sollen.
Aus Ermittlerkreisen gebe es Hinweise, dass sich insbesondere Schmitt bei einer ersten Razzia im Februar 2014 wenig kooperativ verhalten und wichtige Papiere nur widerwillig herausgegeben habe, schreibt das Magazin. Daraufhin seien die Räumlichkeiten der Lufthansa-Tochter im Dezember noch ein zweites Mal durchsucht worden. "Die Vorwürfe haben uns sehr überrascht", erklärte ein Sprecher der Lufthansa Cargo. Man werde die Ermittlungen wie bislang auch schon voll unterstützen. Der beschuldigte Mitarbeiter sei nicht mehr im Unternehmen beschäftigt. Zur Frage, ob dem Mann tatsächlich eine Abfindung von 220 000 Euro angeboten worden ist, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Der Beschuldigte steht im Verdacht, gegen Schmiergeld bevorzugt Aufträge an einen bestimmten Dienstleister vergeben zu haben, der so einen Konkurrenten übernehmen konnte. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt war nicht für eine Stellungnahme erreichbar.