Wien (Reuters) - Das Wiener Geldhaus Erste Group rechnet auch in den kommenden Jahren mit keinen großen Sprüngen bei den historisch niedrigen Risikokosten.
Er gehe davon aus, dass sie extrem niedrig bleiben würden, sagte Bankchef Andreas Treichl am Donnerstag auf der Aktionärsversammlung. Auch die im Raum stehende Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank ab 2019 wird seiner Einschätzung nach nichts daran ändern. Insgesamt rechnet der Vorsitzende von Österreichs größter Bank bis Ende 2020 mit sehr niedrigen Risikokosten.
Treichl, der seit 20 Jahren an der Spitze der Bank steht, geht auch davon aus, dass die Risikokosten langfristig gesehen nie mehr das Niveau erreichen, das sie vor zehn Jahren hatten. "2008, 2009, 2010 hatten wir eine super Cost-Income-Ratio, steigende Betriebsergebnisse, aber ein katastrophales Nettoergebnis, weil die Risikokosten so hoch waren - diese Zeiten kommen nie wieder", sagte er.
Die Erste Group, die in insgesamt sieben Ländern in Mittel- und Osteuropa aktiv ist, zählt mit ihren 16 Millionen Kunden zu einem der größten Kreditgeber in der Region. Vor allem in den von der Wirtschaftskrise stark gebeutelten Ländern in Osteuropa drückten hohe Risikovorsorgen für faule Kredite lange auf die Gewinne.