Europa könnte im kommenden Jahr weit öfter in den Finanzmedien ein Thema werden als es den europäischen Anlegern lieb sein kann. Es drohen mit dem italienischen Budgetverhandlungen und einem Brexit ohne Abkommen zwei Dramen, die sich in einer Endlosschleife abspielen könnten.
Sie könnten nicht nur den Euro und das Britische Pfund an den Devisenmärkten dauerhaft unter Druck bringen. Auch die Rentenmärkte könnten mit Blick auf die römischen Kapriolen sehr leicht in einen Zustand größerer Unruhe übergehen.
Gegen diese wappnet man sich als Notenbank am besten mit Gold. Genau das haben die polnische und die ungarische Zentralbank in den letzten Monaten gemacht. Sie haben für ihre Verhältnisse recht viel Gold gekauft und dieses auch zum ersten Mal in diesem Jahrhundert.
Polen hat seinen Goldbestand seit Juli um 13,4 Tonnen auf 117 Tonnen erhöht. Ungarn hat seinen zugegeben extrem geringen Goldbestand in diesem Jahr von zuvor 3,1 Tonnen auf 31,5 Tonnen verzehnfacht.
Auch bei der Lagerung des Goldes geht die ungarische Notenbank kein Risiko mehr ein. Die neu erworbenen Barren wie auch der zuvor in London verwahrte Goldbesitz wurden komplett ins Land geholt frei nach dem Motto: Vertrauen in die Tresore der Bank of England ist gut, Kontrolle im eigenen Land ist besser.
Diese Art der Vorsicht und Vorsorge sollte auch einem normalen Anleger zu denken geben, denn Polen und Ungarn haben nicht einmal während der Finanzkrise oder 2011/2012 während der europäischen Schuldenkrise daran gedacht, Gold zu kaufen.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag und grüße Sie herzlich,
Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.