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Erster Warnstreik der Geschichte bei Ryanair verpufft

Veröffentlicht am 22.12.2017, 11:27
© Reuters. A pilot disembarks a Ryanair flight at Stansted airport in London
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Frankfurt (Reuters) - Der Billigflieger Ryanair (IR:RYA) hat die Folgen des ersten Pilotenstreiks seiner Firmengeschichte in Deutschland begrenzen können.

Es sei am Morgen kein Flug ausgefallen, nur neun von 36 Starts seien verspätet gewesen, teilte Ryanair am Freitag mit. Auch Sprecher der Flughäfen Frankfurt, Berlin und Köln/Bonn erklärten, es habe Verzögerungen, aber keine Flugstreichungen gegeben. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte Festangestellte unter den rund 400 Ryanair-Piloten in Deutschland zu Warnstreiks bei 16 Flügen zwischen 05.00 und 09.00 Uhr aufgerufen. Doch die Airline habe Piloten eingesetzt, die in der Probezeit oder selbstständig seien, erklärte VC-Sprecher Markus Wahl. Die Gewerkschaft sei dennoch mit der Beteiligung zufrieden. "Bei Ryanair intern hat das Ganze hohe Wellen geschlagen", sagte Wahl.

Die Airline erklärte, der von der "Lufthansa-Pilotengewerkschaft" mit einer kleinen Zahl von Piloten angezettelte Streik sei nicht gerechtfertigt und unnötig. Ryanair gehe davon aus, alle geplanten Flüge in Deutschland am Freitag abzuwickeln. Die Gewerkschaft, bereits kampferprobt in Konflikten mit der Lufthansa (DE:LHAG), will bei Ryanair einen Tarifvertrag durchsetzen. Ziel sind Mindeststandards für Bezahlung, Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

© Reuters. A pilot disembarks a Ryanair flight at Stansted airport in London

Auch in Irland, Spanien, Italien und Portugal hatten Pilotengewerkschaften mit Streiks vor Weihnachten gedroht, woraufhin das Ryanair-Management erstmals seine Blockade gegen Gewerkschaften aufgab und sich zu Tarifverhandlungen bereit erklärte. Ryanair-Chef Michael O'Leary, der bisher nur Personalvertretungen an einzelnen Standorten duldete, betonte im Interview mit Reuters kürzlich die Vorzüge von Tarifverträgen. So werde Ryanair die Expansion in den traditionell gewerkschaftlich geprägten Ländern Skandinavien und Frankreich leichter fallen.

Die Gewerkschaften beklagen schon lange vergleichsweise schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen bei Ryanair, was das Unternehmen zurückweist. Die massiven Flugstreichungen im Herbst wegen "Dienstplanproblemen", die das Einkommen betroffener Piloten schmälerten, brachten das Fass zum Überlaufen. Während die irische Pilotengewerkschaft Impact diese Woche in Verhandlungen einstieg und Warnstreiks abblies, kam es beim ersten Gespräch mit der VC am Mittwoch in Dublin zum Eklat. Das Unternehmen erkannte zwei der fünf Mitglieder der Tarifkommission nicht an, weil die Piloten im Rechtsstreit mit Ryanair liegen. "Die Verhandlungen sind gescheitert vorgestern, weil Ryanair überhaupt nicht über die Inhalte sprechen wollte", sagte VC-Präsident Ilja Schulz im ZDF-Morgenmagazin. "Einen klaren Willen, hier mit uns zu verhandeln, konnten wir nicht erkennen."

So lange das Management die von den Piloten bestimmte Kommission nicht anerkenne, werde es nicht zu dem neuen, für den 5. Januar angesetzten Verhandlungstermin kommen, erklärte VC-Sprecher Wahl. Ein Großteil der rund 20 zum Streik aufgerufenen festangestellten Piloten in Deutschland sei nicht zur Arbeit erschienen, ergänzte er. Die Gewerkschaft habe mit der Aktion einen Warnschuss an das Management abgegeben, aber bewusst kein Weihnachtschaos auslösen wollen. Über die Feiertage plante die VC keine Streiks, behielt sich aber umfangreichere Protestaktionen im Januar vor.

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