Investing.com - Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) übernimmt die in Schieflage geratene Rivalin Credit Suisse (SIX:CSGN). Das teilte der Bundesrat mit. Die Übernahme wurde mit der Unterstützung der Schweizer Regierung, der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ermöglicht.
"Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS konnte in dieser ausserordentlichen Situation eine Lösung zur Sicherung der Finanzstabilität und zum Schutz der Schweizer Volkswirtschaft gefunden werden", heißt es in einer Stellungnahme der SNB.
Beide Schweizer Banken, die Credit Suisse und die UBS, hätten ungehinderten Zugang zu den bereits bestehenden Fazilitäten der Schweizerischen Nationalbank, über die sie nach den Richtlinien für das geldpolitische Instrumentarium Liquidität beziehen können, heißt es weiter.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen hätten die Credit Suisse und die UBS auf der Grundlage einer Notverordnung des Bundesrates Anspruch auf ein Liquiditätshilfsdarlehen in Höhe von insgesamt bis zu 100 Milliarden Franken, das durch ein Konkursprivileg abgesichert sei.
Darüber hinaus könne die Nationalbank der Credit Suisse zusätzlich dazu ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfsdarlehen in Höhe von bis zu 100 Milliarden Franken gewähren. Die Struktur des Darlehens basiere auf dem «Public Liquidity Backstop» (PLB), dessen Eckwerte bereits im Jahr 2022 vom Bundesrat beschlossen wurden seien.
Diese umfangreichen Liquiditätsmaßnahmen sollen laut der SNB sicherstellen, dass beide Banken über ausreichende Liquidität verfügen, um ihre Geschäfte erfolgreich fortzusetzen.
Die FINMA genehmigt die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Das teilte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht in einer Pressemitteilung mit.
"Die FINMA begrüsst die Übernahmelösung sowie die vom Bund und der Schweizerischer Nationalbank SNB ergriffenen Massnahmen. Die Transaktion und die getroffenen Massnahmen sorgen für Stabilität für die Kundinnen und Kunden der Bank und für den Finanzplatz.
In enger Abstimmung mit der FINMA, dem Bund und der SNB wird die UBS die Credit Suisse vollständig übernehmen. Die ausserordentliche staatliche Unterstützung löst eine vollständige Abschreibung des Nennwerts aller AT1-Anleihen der Credit Suisse im Umfang von rund sechzehn Milliarden Franken und damit eine Steigerung des Kernkapitals aus.
Die Übernahme führt zu einer grösseren Bank. Die bestehende Regulierung sieht dafür höhere Kapitalpolster vor. Die FINMA wird für deren Aufbau angemessene Übergangsfristen gewähren."
Im Rahmen der Aktientransaktion erhalten die Aktionäre der Credit Suisse für jeweils 22,48 CS-Aktien eine UBS-Aktie. Dies entspricht einem Gegenwert von 0,76 Franken je CS-Aktie. Der Gesamtbetrag der Transaktion beläuft sich auf 3 Milliarden Franken, wie die UBS mitteilte.
von Robert Zach