In bestechend stabiler Verfassung zeigt sich seit Monaten die Aktie des französischen Medizintechnikers Essilor. Während die meisten Blue Chips im Zuge der allgemeinen Verunsicherung deutlich Federn lassen mussten notiert die Essilor-Aktie nahe ihres Jahreshöchststandes. Der weltweit führende Hersteller von optischen Produkten, zB Linsen, optischen Instrumente und Diagnosehilfen, profitiert von einer regen strukturellen Nachfrage.
Auch wenn das erste Quartal wetterbedingt etwas schwächer als erwartet ausfiel rechnen die Franzosen für 2018 mit einem Umsatzplus von rund 4 Prozent. Die solide Auftragslage und der Verkaufsstart neuer Produkte dürften für Rückenwind sorgen.
Die geplante Übernahme des Brillenherstellers Luxottica, unter anderem Hersteller der beliebten Ray-Ban Sonnenbrillen, dürfte derweil nur eine Frage der Zeit sein. Nach der Fusion wären der weltgrößte Brillen-Hersteller und der größte Hersteller von Gläsern unter einem Dach.
Diese Aussichten scheinen den Börsianern zu gefallen. Die Essilor-Aktie macht Anstalten eine jahrelange Konsolidierungszone zwischen 100 und 118 Euro nachhaltig zu überwinden. Diese Schiebzone, die bis auf August 2015 zurückreicht, stellte in den vergangenen Jahren ein unüberwindbares Hindernis dar. Sollte es der Essilor-Aktie nunmehr gelingen diese Zone nachhaltig, also über mehrere Wochen, zu knacken, wäre das ein glasklares charttechnisches Kaufsignal. Dann dürfte der Titel in den kommenden Jahren weiter gen Norden streben.
Fundamental betrachtet wird die Aktie stolz bewertet. Ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von vier deutet darauf hin, dass die Investoren dem Unternehmen eine langfristig stabile und hochprofitable Zukunft zuschreiben. Davon zeugt auch das hohe KGV von 27 für das kommende Jahr.
Auch wenn die fundamentale Bewertung des Titels sehr ambitioniert ist, das exzellente Chartbild der Aktie spricht Bände. Daher stehen für uns vier von fünf Börsen-Ampeln auf grün.
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Ein Beitrag von Martin Jacobsen.