ETFs können vieles sein. Viele, auch Foolishe Investoren verbinden mit diesen Passivfonds einen einfachen, bequemen und aufwandsarmen Ansatz, dem breiten Markt zu folgen. Das Credo lautet dabei: Wenn du den Markt nicht schlagen kannst oder willst … dann sei doch einfach der Markt.
Trotzdem gibt es auch Kritik an kostengünstigen Indexfonds. Gehen wir daher im Folgenden der Frage auf den Grund, ob ETFs in der Indexfonds-Variante eher Millionärsmacher oder ein Milliardengrab sind. Oder nix von beidem. Oder vielleicht auch beides. Das könnte wirklich spannend werden.
ETF: Millionärsmacher, wenn … Einerseits kann ein ETF grundsätzlich ein Weg sein, um ein Millionär zu werden. Wobei wir eine Sache an dieser Stelle sehr deutlich formulieren sollten: Es wird garantiert kein kurzfristiges Unterfangen. Man wird außerdem mit hohen Einsätzen agieren müssen. Und resilient gegenüber Korrekturen oder Crashs sein müssen, was dieser langfristig orientierte Ansatz mit sich bringt.
Wenn wir vom S&P 500 ausgehen, so hätten historisch gesehen 582 Euro pro Monat über einen Zeitraum von 30 Jahren gereicht, um Millionär zu werden. Wie gesagt: Hohe Einsätze und langfristige Ziele. Dann kann es mit Indexfonds klappen, wobei wir dabei weiterhin eine durchschnittliche Rendite von 9 % pro Jahr unterstellen.
Foolishe Investoren wissen beziehungsweise schlussfolgern natürlich: Es wird nicht jedem möglich sein, mit einem ETF Millionär zu werden. Möglicherweise weil Zeit oder auch Geld fehlt. Oder beides. Allerdings handelt es sich hierbei um einen spannenden Ansatz, um passiv und mit möglichst wenig Aufwand ein Vermögen aufzubauen. Das ist etwas, das wir als Zwischenfazit mitnehmen sollten.
ETF: Milliardengrab Andererseits können ETFs auch zu einem Milliardengrab werden. Wobei wir dabei in erster Linie von einem Systemrisiko sprechen. Der letzte Corona-Crash und die Handelsvolumina innerhalb dieses Zeitraumes haben gezeigt: Die kostengünstigen Indexfonds und der passive Ansatz sind zu einem Risiko geworden, das die breiten Märkte bewegen kann.
Ein Risiko, mit dem man als Investor rechnen sollte. Insbesondere wenn man in einer solchen Marktphase verkauft, ist man Teil dieses Milliardengrabs. ETFs können daher Werte vernichten und nicht bloß aufbauen. Vor allem in volatilen Phasen.
Trotzdem kann man sich vor diesem Risiko auch schützen: Einfach, indem man seinem langfristig orientierten Ansatz treu bleibt. Oder aber weitere Fondsanteile günstig zukauft. Sowie dem Zins- und Zinseszinseffekt Raum gibt, sich konsequent zu entfalten. Ein Crash oder auch eine Korrektur gehören zu einer marktbreiten Performance einfach dazu. Das sollte man stets berücksichtigen. Beziehungsweise gerade wenn man passiv und mit wenig Aufwand in ETFs investiert.
Beides, nichts von beidem … oder auch eines: Vieles möglich! Wie wir daher letztlich sehen können, sind ETF genau das, wofür du sie nutzen kannst und willst. Sie können ein gutes Vehikel sein, um ein Vermögen aufzubauen. Ja, sogar um Millionär zu werden, wenn du die Voraussetzungen mitbringst. Sollte dir jedoch in einer volatilen Phase der Geduldsfaden reißen, bist du Teil eines Milliardengrabs in einer solchen volatilen Episode.
Es liegt an dir, wie erfolgreich du mit ETFs sein wirst. Das ist für mich die wertvollste Erkenntnis, die man als Investor aus dieser Frage mitnehmen kann. Wobei es sich anbietet, dass man sich auf der Sieger-Seite positioniert … und nicht dem Risiko nachgibt.
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