Passives Investieren über ETFs gewinnt weltweit immer mehr Anhänger. So stiegen die investierten Summen von 2003 bis 2020 von 204,3 Mrd. auf 7.736 Mrd. US-Dollar. Allein von 2019 zu 2020 wuchs das gemanagte Vermögen um 1.542 Mrd. US-Dollar. Einige Marktbeobachter sehen hierin eine Gefahr, weil sich immer mehr Gelder auf wenige Indexwertpapiere konzentrieren.
Eine wirkliche Bedrohung stellen sie ohne Frage dann dar, wenn sie über Swaps Indizes nachbilden oder gehebelt handeln, weil so im Krisenfall tatsächlich dauerhaft Geld verloren gehen kann. ETFs bieten hingegen den Vorteil, in Regionen investieren zu können, in denen der Einzelaktienkauf für ausländische Investoren verboten ist. Sie sind zudem kostengünstig und schlagen 75 % aller Fondsmanager. In der Kategorie große Unternehmen übertrafen sie in den letzten zehn Jahren sogar 89 % aller aktiven Fonds.
Der sehr erfolgreiche Fondsmanager Peter Lynch riet kürzlich in einem Interview trotzdem zum aktiven Investieren. Ihm gelang es mit Leichtigkeit, alle Indizes zu übertreffen. „Der Wechsel zu passiven Anlagen (ETFs) ist ein Fehler. Unsere aktiven Fondsmanager haben den Markt zehn, 20, 30 Jahre lang geschlagen, und ich denke, sie werden das auch weiterhin tun“, so Peter Lynch gegenüber Bloomberg.
Aktives Investieren ist über Einzelaktien, Fonds und sogar über ETFs möglich. Hier ist ein Beispiel für einen bisher sehr erfolgreich und aktiv gemanagten Fonds.
Global Opportunity Fund schlägt bisher viele ETFs Der Morgan Stanley (NYSE:MS) Global Opportunity Fund (WKN: A1H6XK) war bisher sehr erfolgreich. Seit seiner Auflegung am 30. November 2010 ist er bisher in Euro um 362,6 % gestiegen. Damit hat sich der Wert der angelegten Gelder um das 4,63-Fache gesteigert. Der DAX legte im gleichen Zeitraum nur um 136,4 % und der MSCI World Index um 296,3 % (07.12.2021) zu.
Doch mit welcher Strategie konnte der Fonds so erfolgreich sein? Er setzt auf „erstklassige, gut etablierte und aufstrebende Unternehmen in aller Welt, die nach Ansicht des Anlageteams zum Zeitpunkt des Erwerbs unterbewertet sind. Um dieses Ziel zu erreichen, sucht das Anlageteam generell nach Unternehmen, die seiner Meinung nach nachhaltige Wettbewerbsvorteile aufweisen, die sich durch Wachstum in Ertrag umwandeln lassen.“
Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,84 %, was mehr als bei ETFs ist. Doch bisher entwickelte er sich trotzdem besser als viele Indexprodukte. Zudem besteht für den Anleger hier der Vorteil, den Kauf über die Börse abwickeln zu können. Der Fonds investiert weltweit in derzeit 40 große Unternehmen. Zu den größten Positionen gehören aktuell Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866), Mastercard (NYSE:MA) (WKN: A0F602) und Servicenow (WKN: A1JX4P).
Ein Problem der aktiven Fonds bleibt jedoch bestehen. Je größer sie werden, desto schwerer wird es, den Index auch weiterhin zu übertreffen.
Der Artikel ETFs sind nichts für dich? Hier ist 1 Fonds, der alle Indizes schlägt! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien oder Fonds. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Mastercard und Service Now und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.
Motley Fool Deutschland 2021