BRÜSSEL (dpa-AFX) - Auf dem Weg zu einem einheitlicheren Energiemarkt prüft die EU-Kommission Kreisen zufolge verschiedene Strompreiszonen in Europa. Die Frage unterschiedlicher Strompreis-Niveaus in einzelnen EU-Ländern werde derzeit im Rahmen einer bis Ende des Jahres geplanten Gesetzesinitiative analysiert, hieß es am Freitag in Brüssel.
Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, wachsende Ungleichgewichte in der Stromerzeugung in Deutschland hätten bei der EU-Behörde Unmut ausgelöst. Im windreichen Norddeutschland werde erheblich mehr Strom produziert, als dort verbraucht werden könne. Gleichzeitig gebe es aber Netzengpässe. Im Süden der Republik mangele es hingegen an Kraftwerkskapazitäten. Das würde dazu führen, dass Nachbarländer Deutschlands litten, hieß es weiter. Dänemark etwa könne keinen Strom nach Süddeutschland exportieren. In der Folge könne Deutschland letztlich in zwei Strompreiszonen aufgeteilt und Strom in Süddeutschland künftig teurer werden. Eine Aufteilung Deutschlands in zwei Preiszonen für Energie war bereits in der Vergangenheit im Gespräch, 2014 empfahl die EU-Kommission eine derartige Regelung aber nicht.