Investing.com - Europäische Aktien handeln am Donnerstag überwiegend niedriger - enttäuschende Wirtschaftswachstumszahlen aus Deutschland und Frankreich drücken die Marktstimmung.
Im europäischen Morgenhandel rutscht der DJ Euro Stoxx 50 um 0,44 Prozent ab, CAC 40 verliert 0,25 Prozent und der DAX fällt um 0,18 Prozent.
Daten belegen für die drei Monate bis Juni eine Kontraktion des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent, es ist der erste Abstieg seit 2012. Wirtschaftswissenschaftler hatten eine Kontraktion von 0,1 Prozent prognostiziert. Der Vorquartalswert wurde ebenfalls von 0,8 auf 0,7 Prozent nach unten korrigiert.
Am Donnerstag veröffentlichte offizielle Daten zeigten, dass das Bruttoinlandsprodukt in Frankreich im zweiten Quartal zum zweiten Mal unverändert geblieben ist. Wirtschaftswissenschaftler hatten einen Anstieg von 0,1 Prozent erwartet.
Unter den Erwartungen liegende Daten verstärken die Sorgen um die Erholung der Wirtschaft im Euroraum und den Druck auf die Europäische Zentralbank, nach ihrer radikalen Zinssenkung im Juni weitere Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums zu ergreifen.
Finanzwerte handeln insgesamt niedriger; französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) fallen um 0,74 bzw. 0,44 Prozent, Deutschlands Commerzbank (XETRA:CBKG) verliert 0,28 Prozent.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verlieren beide 0,98 bzw. 1,01 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) ziehen sich um 0,55 bzw. 0,99 Prozent zurück.
Deutschlands größtes Energieunternehmen RWE (XETRA:RWEG) bricht nach Bekanntgabe von roten Zahlen für das zweite Quartal um 3,44 Prozent ein. Laut Unternehmensangaben gingen die Verkaufszahlen um 16 Prozent auf 10,4 Mrd. Euro zurück.
In London gewinnt FTSE 100 0,17 Prozent, angeführt von British Land (LONDON:BLND) mit 1,66 Prozent Gewinn. Die erneute Aufwertung der Aktie durch Liberum Capital von "hold" auf "buy" sorgte für den nötigen Auftrieb.
Finanzwerte steigen ebenfalls an: Lloyds Banking (LONDON:LLOY) steigt um 0,31 Prozent und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) gewinnt 0,41 Prozent dazu. Barclays (LONDON:BARC) und HSBC Holdings (LONDON:HSBA) legen jeweils 0,60 Prozent und 0,70 Prozent zu.
Bergbauaktien befinden sich im Abwärtstrend. Fresnillo (LONDON:FRES) geht um 0,68 Prozent zurück und Bhp Billiton (LONDON:BLT) fällt um 0,89 Prozent. Die Rivalen Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) und Rio Tinto (LONDON:RIO) brechen um 1,50 Prozent bzw. 1,71 Prozent ein.
Aktienmärkte in den USA dürften stabil bleiben. Die Dow 30 Futures deuten einen Abstieg von 0,01 Prozent an, S&P 500 Futures und die Nasdaq 100-Futures signalisieren beide einen Zugewinn von jeweils 0,01 Prozent.
Im Laufe des Tages veröffentlicht die Eurozone vorläufige BIP-Daten für den Euroraum, die USA geben den wöchentlichen Bericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung heraus.