Investing.com - Die Kurse an den europäischen Börsen verlaufen am Mittwoch tiefer. Die Marktteilnehmer verdauen eine Flut von Ergebnisberichten, insbesondere von den Banken der Region, und behalten auch die Preisflaute beim Öl im Auge.
Im europäischen Morgenhandel verliert der DJ Euro Stoxx 50 0,44 Prozent, CAC 40 zieht sich um 0,70 Prozent zurück und der DAX stürzt um 0,82 Prozent ab.
Die Aufmerksamkeit der Märkte gilt heute Unternehmensberichten, wobei insbesondere die Banken im Mittelpunkt stehen.
Banco Santander (MADRID:SAN) und die schwedische Finanzdienstleistungsgruppe Nordea Bank AB (ST:NDA) meldeten über den Erwartungen liegende Gewinne und förderten damit den Kursanstieg.
Unter den Verlierern befindet sich Lloyds Banking Group PLC (LON:LLOY) mit 3 Prozent Verlust. Zuvor meldete das Kreditinstitut einen 15-prozentigen Rückgang der Gewinne im dritten Quartal. Darüber hinaus gab die Bank eine weitere Bußzahlung in Höhe von 1 Mrd. Pfund für den Skandal im Zusammenhang mit Restschuldversicherung bekannt.
Außerhalb des Finanzsektors brach das dänische Biotech-Unternehmen Novozymes A/S B (CO:NZYMb) nach der Bekanntgabe schwacher Umsatzzahlen um über 12 Prozent ein.
Europas größtes Luftfahrtunternehmen Airbus Group (PA:AIR) konnte trotz eines 21-prozentigen Gewinneinbruchs über 1 Prozent steigen.
Heineken (AS:HEIN) geht um rund 2 Prozent zurück. Der holländische Brauer warnte, dass der Einfluss der Währungskurse stärker ausfallen wird als prognostiziert.
Ölpreise gehen am Mittwoch um über 1 Prozent zurück. Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 21. Oktober um 4,8 Mio. Barrels angestiegen sind. Damit übertrafen sie die Erwartungen von 2,0 Mio. Barrels Anstieg.
Die Marktteilnehmer warten auf offizielle Daten der US-amerikanischen Energy Information Administration um 14:30 Uhr GMT oder 10:30 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Anstieg um 1,69 Mio. Barrels aus.
Energie-Aktien notieren vor diesem Hintergrund durchgehend niedriger. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) fällt um 1,50 Prozent und der italienische ENI (MI:ENI) um 0,73 Prozent. Statoil ASA (OL:STL) geht um 1,60 Prozent runter.
Finanzwerte handeln uneinheitlich. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) gehen um 0,04 bzw. 0,81 Prozent hoch, Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) gewinnen 0,15 bzw. 0,87 Prozent.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) fällt um 0,09 Prozent und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) steigt um 0,19 Prozent, die spanischen Banken BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) legen um 1,03 bzw. 1,19 Prozent zu.
In London fällt der rohstofflastige FTSE 100 um 0,99 Prozent. Die Anleger sorgen sich über einen Bericht aus Großbritannien, dem zufolge sich das Land in den nächsten fünf Jahren einem schwarzen Loch im Umfang von 84 Mrd. Pfund gegenüber sieht. Das Brexit-Votum hat eine starke Verringerung der öffentlichen Finanzen zur Folge.
Glencore (LON:GLEN) rutscht um 1,47 Prozent und Anglo American (LON:AAL) um 2,02 Prozent ab. BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) fallen um 1,71 bzw. 0,71 Prozent.
Energiewerte tragen zu Gewinnen bei: BP (LONDON:BP) verzeichnet einen Rückgang von 1,89 Prozent, Royal Dutch Shell (LONDON:RDSa) verliert 1,94 Prozent.
Barclays (LON:BARC) steigt um 1,01 Prozent und HSBC Holdings (LON:HSBA) um 0,67 Prozent ab. Die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) jedoch entwickelt sich überdurchschnittlich und steigt um 0,08 Prozent.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,41 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,43 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,57 Prozent erwartet.