Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar tendierte im frühen europäischen Handel am Donnerstag höher. Gespannt blicken die Devisenanleger jetzt auf die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) heute Nachmittag.
Bis 8:55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % höher bei 93,835. Die Bewegungen hielten sich jedoch aufgrund der bevorstehenden geldpolitischen Sitzungen der EZB heute und der Fed nächste Woche in Grenzen.
Der USD/JPY notierte 0,2 % schwächer bei 113,56, nachdem die Bank of Japan ihre Zinssätze und Anleihekaufpläne am Donnerstag unverändert beließ. Die Zentralbank hat zudem auch ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach unten korrigiert. Die Inflationsprognose für das im März 2022 endende Fiskaljahr hat sie von 0,6 % auf 0 % gesenkt. Dies deutet darauf hin, dass die Japaner anderen Zentralbanken bei der Eindämmung ihrer expansiven Geldpolitik hinterherhinken werden.
Kurz zuvor entschied sich die australische Zentralbank gegen den Kauf einer Staatsanleihe, obwohl die Renditen deutlich über ihrem Ziel von 0,1 % lagen. Dies nährte die Erwartungen seitens des Markts, dass die Reserve Bank of Australia ihren Leitzins von 0,1 % viel früher als die vorherige Prognose (erste Zinserhöhung ist für 2024 geplant) anheben wird, vielleicht sogar schon Mitte nächstes Jahr.
Der AUD/USD notierte 0,1 % niedriger bei 0,7504, verblieb damit jedoch weiterhin in der Nähe seines 3-Monats-Hochs.
Daneben konnte der USD/CAD um 0,2 % auf 1,2374 zulegen, nachdem die Bank of Canada am Mittwoch ihre Anleihekäufe für beendet erklärt hatte. Die Zeichen deuten somit auf eine Anhebung der Zinsen bereits im April 2022 hin.
Der EUR/USD notierte unverändert bei 1,1604, knapp über seinem 15-Monats-Tief von 1,1523. Dieses Tief hatte die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt zu Beginn des Monats kurz vor der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank erreicht.
Es wird allgemein erwartet, dass die EZB erst auf ihrer Sitzung im Dezember wichtige Entscheidungen zu ihrer zukünftigen geldpolitischen Ausrichtung verkünden. Gleichzeitig lässt der starke Inflationsdruck die Erwartungen an Zinserhöhungen steigen.
„Es scheint immer noch ziemlich weit hergeholt, dass die EZB ihre Leitzinsen bereits im nächsten Jahr ändern wird“, schrieben Analysten von Nordea. „[EZB-Präsidentin Christine] Lagarde wird wahrscheinlich versuchen, die aktuellen Erwartungen zu dämpfen.“
Der GBP/USD musste am Tag nach der Bekanntgabe des Budgetplans durch den britischen Finanzminister Rishi Sunak ebenfalls Verluste hinnehmen und sank auf 1,3742. In seinem aufgestellten Jahreshaushalt plant der Finanzminister die Anhebung der realen Ausgaben, um die angehobenen Prognosen bei Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen zu unterstützen.