Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag weiter von den starken Verlusten zu Beginn der Woche erholt. Unterstützung kam von einem unerwartet kräftigen BIP-Wachstum in Großbritannien im zweiten Quartal und einem deutlichen Anstieg der Verbraucherausgaben in Frankreich.
Gegen 9:05 Uhr MEZ notierte der DAX 0,4 % höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,8 % und der FTSE 100 in London war 0,6 % im Plus.
Ausschlaggebend für die erfolgreiche Erholung waren die guten BIP-Zahlen im Vereinigten Königreich, aus denen hervorging, dass die britische Wirtschaft im zweiten Quartal um 5,5 % wuchs, nachdem sie im Vorquartal noch um 1,6 % geschrumpft war.
Die französischen Verbraucherausgaben sind im August gegenüber dem Vormonat um 1,0 % gestiegen - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vormonat. Im Juli waren die Verbraucherausgaben des Landes noch um 2,4 % gesunken. Die jährliche Inflationsrate stieg dagegen auf 2,7 % und lag damit niedriger als angenommen. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ging in diesem Monat saisonbereinigt um 30.000 zurück, was in etwa den Erwartungen entsprach.
Auf Unternehmensseite stach vor allem Hennes & Mauritz (ST:HMb) heraus, dessen Papiere um 0,6 % zulegen konnten, nachdem der schwedische Modehändler einen unerwartet hohen Anstieg des Quartalsgewinns vor Steuern auf ein Vor-Pandemie-Niveau meldete. Diageo (LON:DGE) gewann 2,7 %. Der Spirituosenhersteller sagte, das neue Geschäftsjahr sei „stark gestartet“ und prognostiziert eine Steigerung der operativen Margen.
Der Aktienkurs von Boohoo (LON:BOOH) brach um 9,7 % ein, nachdem der Online-Modehändler davor gewarnt hatte, dass die Inflation bei den Frachtkosten und höhere Löhne die Gewinnmargen für das Gesamtjahr beeinträchtigen könnten. Das Unternehmen korrigierte auch seine Umsatzwachstumsprognose für das Jahr nach unten und deutete an, dass die Wiedereröffnung von Geschäften der Konkurrenz und der Skandal um Niedriglöhne in seiner Lieferkette das Geschäft beeinträchtigt haben.
Besorgniserregend war auch ein Bericht von Reuters, dass einige der Inhaber von Offshore-Anleihen von China Evergrande Group (HK:3333) bis Ende Mittwoch (New Yorker Zeit) keine Zinszahlungen erhalten haben, was bedeutet, dass der hoch verschuldete Immobilienriese seine zweite Schuldverpflichtung in diesem Monat verpasst hat.
Die Rohölpreise stiegen leicht an, obwohl offizielle Zahlen einen unerwarteten Anstieg der US-Lagerbestände belegen, da sich die Produktion im Golf von Mexiko nahezu normalisiert hat. Die US-Rohöllagerbestände stiegen letzte Woche um 4,6 Millionen Barrel, wie Daten der Energy Information Administration zeigten.
Bis 9:05 Uhr MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 0,5 % höher bei 75,19 USD pro Barrel gehandelt, während Brent um 0,4 % auf 78,39 USD zulegte.
Der Gold-Future stieg um 0,6 % auf 1.733,15 USD pro Unze, während der EUR/USD konstant bei 1,1595 gehandelt wurde.