Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte gaben am Mittwoch vor der Veröffentlichung der neuesten US-amerikanischen Inflationsdaten nach. Der Bericht könnte für die künftige geldpolitische Stoßrichtung der Fed ausschlaggebend sein.
Bis 10:00 Uhr MEZ wurde der DAX in Deutschland 1,2 % niedriger gehandelt, der CAC 40 in Frankreich verlor 0,9 % und der britische FTSE 100) fiel um 0,9 %.
Die Anleger zeigen sich in dieser Woche insgesamt sehr nervös, insbesondere vor der Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex für Juni. Die neusten Inflationsdaten aus den USA werden heute Nachmittag um 14.30 Uhr vom US-Arbeitsministerium in Washington vorgelegt.
Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation, inklusive der Lebensmittel- und Energiepreise, über das im Mai registrierte Niveau von 8,6 % auf 8,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ansteigen wird. Das entspräche einem neuen 40-Jahres-Hoch.
Ein solch hoher Wert dürfte die US-Notenbanker von der Notwendigkeit aggressiver Zinserhöhungen überzeugen. Die Fed hatte den Leitzins auf ihrer Juni-Sitzung bereits um 75 Basispunkte angehoben.
Doch auch in Europa gab es einige gute Nachrichten. So ist die britische Wirtschaft im Mai überraschend stark gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 0,5 % . Die Gründe für diesen starken Anstieg sind unter anderem eine kräftige Zunahme der Bautätigkeit um 1,4 % und solide Zuwächse in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe.
Auf Unternehmensseite fiel die Aktie von JD Wetherspoon (LON:JDW) um 5,2 %, nachdem die britische Kneipenkette davor gewarnt hatte, dass sie einen höher als erwarteten Verlust für das Gesamtjahr melden werde. Die Unternehmensleitung nannte einen Anstieg der Arbeitskosten als einer der Hauptgründe dafür.
Die Papiere der Credit Suisse (SIX:CSGN) büßten unterdessen 2,6 %, nachdem der Schweizer Kreditgeber den Börsengang seines Immobilienfonds 1a Immo PK unter Berufung auf die aktuellen Marktturbulenzen verschoben hatte.
SAS-Aktionäre (ST:SAS) konnten dagegen einen Kurssprung von 13 % feiern, nachdem die skandinavische Fluggesellschaft und Vertreter ihrer streikenden Piloten neue Verhandlungen aufgenommen haben.
Die Ölpreise erholten am Mittwoch leicht und machten einen kleinen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wett. Die US-Rohölvorräte stiegen laut dem am Dienstag veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute in der Woche bis zum 8. Juli um etwa 4,8 Millionen Barrel an. Dadurch verstärkten sich Befürchtungen einer schwächelnden Ölnachfrage.
Der US-Rohöl-Future wurde 0,8 % höher bei 96,58 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 0,7 % auf 100,22 USD zulegen konnte. Beide Kontrakte fielen am Dienstag um mehr als 7 % und rutschten zum ersten Mal seit April unter 100 USD je Barrel.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future konnte 0,1 % auf 1.725,45 USD je Feinunze zulegen, während der EUR/USD um 0,1 % niedriger bei 1,0027 gehandelt wurde.