von Peter Nurse
Investing.com - An den europäischen Börsen ergab sich am Dienstag ein gemischtes Bild. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Notenbanksitzung richteten die Anleger ihr Augenmerk auf die hereinkommenden Firmenbilanzen der laufenden Berichtssaison.
Gegen 10:00 MEZ stand der DAX um 0,4% höher, der französische CAC 40 war weitgehend unverändert, während der britische FTSE Index um 0,6% fiel.
Während die europäischen Aktienindizes im vergangenen Monat dank einer allgemein positiven Berichtssaison über weite Strecken Gewinne verzeichneten, herrschte am Dienstag ein gemischtes Bild.
Die Aktie von AP Moeller - Maersk (CSE:MAERSKb) stieg um 0,2%, nachdem der Reedereiriese seinen Quartalsgewinn verdreifacht hatte. Er teilte zudem mit, dass er sein bestehendes Aktienrückkaufprogramm um 5 Milliarden US-Dollar erhöhen werde und erwartet, dass die außergewöhnlich hohen Frachtraten bis mindestens ins erste Quartal des nächsten Jahres hinein erhöht bleiben werden.
Fresenius (DE:FREG) stieg um 4,7%, nachdem das deutsche Gesundheitsunternehmen Pläne zur Restrukturierung seines Geschäftsbereichs Fresenius Medical Care (NYSE:FMS) angekündigt hatte, zu dem auch der Abbau von bis zu 5.000 Vollzeitstellen gehört. HelloFresh (DE:HFGG) stieg um über 14%, nachdem der Lieferservice für Essenssets seine Umsatzprognose für 2021 angehoben hatte.
Der FTSE 100 Index hingegen wurde insbesondere vom stark gewichteten Bergbausektor nach unten gezogen. Grund dafür waren fallende Eisenerzpreise in China, die heute um weitere 5% einbrachen. Aktien von BHP (ASX:BHP) (LON:BHPB) fielen um 3,8%, die von Rio Tinto (NYSE:RIO) um 3%, und Anglo American ( LON:AAL) um 3,9%.
BP (NYSE:BP) büßte um 2,2% ein und das, obwohl der Energieriese ankündigte, nach dem starken Gewinnanstieg weitere eigene Aktien im Wert von 1,25 Milliarde n Dollar zurückkaufen zu wollen. Die Aktie von Standard Chartered (OTC:SCBFF) fiel um 6%, obwohl die Bank für das dritte Quartal einen höheren Vorsteuergewinn als erwartet ausgewiesen hatte.
Neben dem Auf und Ab an der Börse beginnt heute Abend die zweitägige geldpolitische Sitzung der Fed, bei der die Zentralbank voraussichtlich eine Reduzierung ihrer Anleihekäufe von monatlich 120 Milliarden Dollar beschließen wird.
Angesichts einer Inflation, die sich auf einem 30-Jahres-Hoch befindet, dürfte die US-Notenbank auch ihre Einschätzung zum Preisanstieg und damit zum Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung aktualisieren. Was sie zu diesem Thema zu sagen hat, wird für die Risikobereitschaft in den kommenden Wochen von großer Bedeutung sein.
An Konjunkturdaten gab es heute den Einkaufsmanagerindex aus dem deutschen verarbeitenden Gewerbe für Oktober, der leicht auf 57,8 gefallen ist, von 58,2 im September.
Die Rohölpreise stabilisierten sich am Dienstag auf den jüngsten hohen Niveaus, wobei vorläufige Oktober-Produktionsdaten der großen Exporteure darauf hindeuten, dass die globale Versorgungslage angespannt bleibt.
Die Organisation erdölexportierender Länder trifft sich Ende dieser Woche mit Verbündeten wie Russland, um ihre Produktionsmengen zu besprechen.
Laut Reuters erhöhte die Gruppe die Produktion im Laufe des Monats um 190.000 Barrel pro Tag, weniger als die 254.000 Barrel pro Tag, um die sie die Produktion im Rahmen ihres aktuellen Deals hätte steigern können.
Das American Petroleum Institute wird heute um 21:30 MEZ auch noch seine US-Rohölvorratsdaten veröffentlichen.
Um 10:00 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 0,1% tiefer zu 83,94 Dollar das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 0,2% auf 84,85 Dollar gestiegen ist.
Demgegenüber blieben US-Gold-Futures weitgehend unverändert auf 1.795,75 Dollar die Feinunze, während der EUR/USD um 0,2% tiefer zu 1,1587 gehandelt wurde.