Investing.com - Die Turbulenzen im Nahen Osten könnten zu dramatischen Bewegungen an den Finanzmärkten führen, so die britische Investmentbank Liberum Capital, die einen Ölpreisanstieg auf 100 Dollar und eine Korrektur der Aktienmärkte um bis zu 10 % befürchtet.
Trotz internationaler Warnungen hat der Iran seinen Erzfeind Israel am Samstag mit mehr als 300 Kampfdrohnen und Raketen angegriffen - der erste direkte Angriff auf Israel von iranischem Territorium aus. Obwohl die meisten Drohnen abgefangen wurden, besteht die Sorge, dass Israel Vergeltung üben könnte.
"In unserem Basisszenario, dass Israel Vergeltung übt, aber nur in begrenztem Umfang, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern, könnte dies zu einer Korrektur der Aktienmärkte um 5 bis 10 % und einer weiteren Aufwertung des US-Dollars führen", so Liberum. "Die offensichtlichen kurzfristigen Gewinner werden Öl- und Gasaktien sowie Rüstungsunternehmen sein".
Israel hat Vergeltung für den iranischen Angriff geschworen, der als Reaktion auf einen israelischen Luftangriff auf mehrere hochrangige iranische Kommandeure Anfang April in Damaskus, Syrien, erfolgte. Nach Angaben der israelischen Militärführung will Israel den iranischen Großangriff nicht unbeantwortet lassen.
Der Aktienmarkt befindet sich angesichts anhaltender Inflationsängste, steigender Renditen von Staatsanleihen und veränderter Aussichten für die Zinspolitik der US-Notenbank bereits mitten in einem Pullback. Ausgehend von seinem jüngsten Rekordhoch bei 5.275 Punkten büßte der S&P 500 bereits rund 4,1 % an Wert ein und notierte zuletzt bei 5.055,9 Punkten.
Die Ölpreise gaben am Montag und Dienstag leicht nach. Der Mai-Kontrakt für West Texas Intermediate verlor zuletzt 0,32 % auf 85,14 Dollar je Barrel. Zu Jahresbeginn hatte der WTI-Future bei rund 71 Dollar pro Barrel notiert.
"Da die erhöhte Unsicherheit anhalten dürfte, gehen wir davon aus, dass die Aktienrallye eine vorübergehende Pause einlegen wird, während die Ölpreise die 100-Dollar-Marke überschreiten könnten", so Liberum.
Auch der Energie Informationsdienst (EID) hält trotz der bislang gefassten Reaktion der Märkte einen Anstieg des Ölpreises auf 100 Dollar für möglich. "Ein Preisniveau von 100 Dollar würde derzeit einem Preisanstieg von rund elf Prozent entsprechen", sagte EID-Chef Kai Eckert der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Im Falle einer großen geopolitischen Krise und dem Wegfall von Ölmengen im Markt könnte dies tatsächlich schnell erreicht werden."
Kurzfristig könnten sich Luft- und Raumfahrt- sowie Rüstungsaktien angesichts der zunehmenden geopolitischen Risiken überdurchschnittlich entwickeln, meint die Investmentbank.
Weiter heißt es bei Liberum, dass der Aktienmarkt mögliche Verluste schnell wieder aufholen könnte, sobald die Spannungen im Nahen Osten nachlassen. "Sobald klar wird, dass der Konflikt nicht zu einem totalen Krieg zwischen dem Iran und Israel unter Beteiligung der USA eskaliert, dürften sich die Aktienmärkte erholen und die Ölpreise sinken", resümierten die Experten.
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