von Robert Zach
Investing.com - Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun wurde laut der Staatsanwaltschaft München festgenommen. Braun habe sich bereits am Montagabend gestellt, wie Reuters unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete. Im weiteren Tagesverlauf werde Braun der Ermittlungsrichterin vorgeführt. Ihm droht eine Haftstrafe wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung und der Marktmanipulation.
Vergangene Woche hatten sich die Ereignisse um den deutschen Bezahldienstleister dramatisch zugespitzt. Die Vorlage des Jahresabschlusses, die für den 18. Juni geplant war, musste erneut verschoben werden, weil Wirecard dem Wirtschaftsprüfer EY keinen Nachweis über das Vorhandensein von 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten bei zwei asiatischen Banken erbringen konnte. In der Folge trat Markus Braun als Vorstandsvorsitzender der Wirecard AG (DE:WDIG) zurück. Als Interims-Chef wurde der Amerikaner James Freis installiert, der gestern mitteilen ließ, dass die verschwundenen Wirecard-Milliarden mit "überwiegender Wahrscheinlichkeit" nicht existieren. Wirecard zog daraufhin die vorläufigen Ergebnisse und Prognosen der Geschäftsjahre 2019 und 2020 zurück.
Der Wirecard-Aktienkurs (TG:WDIG) erholte sich am Dienstag um mehr als 18 Prozent auf 16,64 Euro. Am letzten Donnerstagmorgen wechselten die Papiere noch für mehr als 100 Euro den Besitzer.