Investing.com - Die Kurse an den europäischen Börsen verlaufen am Freitag mit Abwärtstrend, gedrückt von Besorgnis über potenzielle Straffung der europäischen Geldpolitik und über geopolitische Spannungen.
Im europäischen Morgenhandel verliert der DJ Euro Stoxx 50 0,15 Prozent, CAC 40 zieht sich um 0,27 Prozent zurück und der DAX rutscht um 0,21 Prozent ab.
Europäische Aktienkurse hingen durch, nachdem das Protokoll der EZB-Sitzung im Juni offenbart hatte, dass die Ratsmitglieder darüber gesprochen haben, alle Kommentare, die Lockerungen unterstützen, wegzulassen, entschieden sich jedoch dagegen.
Am Freitag sagte EZB-Ratsmitglied Benoît Cœuré, dass die europäische Wirtschaft nun endlich in der Erholungsphase angekommen sei. Allerdings wäre es nach wie vor unklug seitens der Zentralbank, die Zügel wieder zu straffen, da die Erholung gegenwärtig überwiegend zyklischer Natur ist.
Auch das mit Spannung erwartete erste Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beim G20 in Hamburg sorgt für Aufruhr an den Märkten.
Am Donnerstag gab Trump zum ersten Mal zu, dass Russland die Wahlen 2016 manipuliert hatte und warf dem Land „destabilisierendes Verhalten“ vor.
Finanzwerte handeln uneinheitlich. BNP Paribas (BNPP.PAR) steigt um 0,24 Prozent und Societe Generale (SOGN.PAR) rutscht um 0,16 Prozent ab. Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) gewinnen 0,46 bzw. 0,58 Prozent dazu.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) fallen um 0,28 bzw. 1,18 Prozent, die spanischen Banken BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) ziehen sich um 0,40 bzw. 0,80 Prozent zurück.
Carrefour (PA:CARR) SA bricht um 4,17 Prozent ein, nachdem die französische Gruppe für das zweite Quartal eine stärkere Performance gemeldet und ihre Umsatzwachstumsprognose für 2017 bestätigt hatte.
Airbus Group SE (PA:AIR) steigt um 0,34 Prozent, selbst nachdem Quatar Airlines den Auftrag für vier Jets im Wert von einer Milliarde US-Dollar storniert hatte.
Der FTSE 100 verliert 0,22 Prozent, gedrückt von WPP (LON:WPP) mit 2,17 Prozent Einbruch. Zuvor gab das Unternehmen Pläne zum Zusammenschluss der Agenturen Wunderman und Possible zu einer Supergruppe mit 9.200 Angestellten und 200 Büros bekannt.
Rio Tinto (LON:RIO) und Glencore (LON:GLEN) sinken um 0,21 bzw. 0,22 Prozent, Rivale BHP Billiton (LON:BLT) verliert 0,52 Prozent.
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Barclays (LONDON:BARC) und Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) fallen um 0,55 bzw. um 0,08 Prozent, HSBC Holdings (LONDON:HSBA) zieht sich um 0,76 Prozent zurück.
Centrica (LON:CNA) gehört mit 4,01 Prozent Anstieg zu den besten Performern des Index, gefördert von Berichten, denen zufolge das Versorgungsunternehmen zwei große Kraftwerke für 318 Mio. Pfund in bar verkauft.
Aktienmärkte in den USA dürften stabil bleiben. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,01 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,01 Prozent steigen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,01 Prozent erwartet.