FARNBOROUGH (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus hat nach der Absage von Emirates einen neuen Kunden für seinen jüngsten Großraumjet A350 gefunden. Die Fluggesellschaft Air Mauritius will vier Maschinen in der Standardversion A350-900 kaufen und zwei weitere bei einem Flugzeugfinanzierer leasen, wie beide Unternehmen am Mittwoch auf der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough mitteilten. Die vier Flugzeuge, die die Staatsfluglinie des Inselstaats direkt bestellen will, kommen zusammen auf einen Wert von knapp 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 880 Mio Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich.
Der Vertrag mit Air Mauritius ist der erste, den Airbus auf der Messe für die A350 abschließen konnte. Anfang Juni hatte die arabische Fluglinie Emirates ihre Order über 70 Maschinen des Typs zurückgezogen und setzt stattdessen auf Boeings Konkurrenzjet 777-X. Airbus-Verkaufschef John Leahy sieht die Absage aber nicht als großen Nachteil. "Das Problem bei der A350 sind nicht fehlende Aufträge, sondern die fehlenden Produktionsslots." Wer den Flieger heute bestelle, müsse noch Jahre auf die Auslieferung warten.
Die erste A350 soll Ende des Jahres an Qatar Airways ausgeliefert werden. Zur Jahresmitte hatte Airbus Bestellungen für 742 Maschinen des Typs in den Büchern. Darunter sind allerdings auch Bestellungen für die verkürzte Version A350-800. Diese wird aber voraussichtlich nicht gebaut. Airbus-Chef Fabrice Brégier zufolge dürften die verbliebenen Kunden entweder zur Standardversion A350-900 oder zur gerade vorgestellten A330neo wechseln. Die spritsparende Neuauflage des zwei Jahrzehnte alten Langstreckenjets A330 soll Ende 2017 erstmals ausgeliefert werden.ha/