Berlin (Reuters) - Mit fast 13.000 Geboten aus 45 Ländern ist die erste Versteigerung von Inventar vom Flugzeugsitz bis hin zu den typischen Schokoherzen der in die Pleite gestürzten Air Berlin zu Ende gegangen.
"Das hohe Interesse hat uns alle sehr positiv überrascht", erklärte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Montag. Bis zum Wochenende seien die Auktionsseiten im Internet 1,2 Millionen Mal besucht worden. Mehr als 1500 Gegenstände aus der Insolvenzmasse seien versteigert worden. Aus rechtlichen Gründen dürfe er zwar keine Angaben zum Gesamterlös machen. Er hoffe aber, dass auch die weiteren drei Versteigerungen bis zum 16. Februar ähnlich erfolgreich seien. Sie sollen Geld für die Gläubiger der ehemals zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft zusammenbringen, die im August Insolvenz angemeldet hatte.
Besonders hoch war das Interesse demnach am 1:5-Modell einer Boeing (NYSE:BA) 737: Fast 40.000 Interessenten verfolgten den Verkauf des fast fünf Meter langen Modells, das schließlich für 7800 Euro den Besitzer wechselte. Der neue Eigentümer der 1:20-Nachbildung eines A330 erhielt beim Gebot von 8000 Euro den Zuschlag. Ein zweier Business-Seat kam für 3066 Euro und ein Air-Berlin-Trolley für 1888 Euro unter den Hammer. Aber auch kleinere Erinnerungsstücke waren gefragt: Air-Berlin-Schirme wurden für 30 bis 40 Euro versteigert. Die Schokoherzen, die nach jedem Flug an die Passagiere verteilt wurden, brachten 352 Euro für eine Hunderter-Box.
Mehr als eine Million Gläubiger haben früheren Angaben Flöthers zufolge Forderungen gegen Air Berlin angemeldet. Wenn sie keine Sonderrechte haben, gehen sie nach seinen Worten allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach leer aus. Das betrifft auch Passagiere mit verfallenen Flugtickets.