BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Chef Christian Lindner hat die Kaufprämie für Elektroautos als Verschwendung von Steuergeldern kritisiert. "Die Kaufprämie wird verpuffen. Sie schafft höchstens Mitnahmeeffekte", sagte Lindner der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). "Die Große Koalition regiert hektisch ihrem unrealistischen Plan hinterher, bis 2020 eine Million Elektro-Autos auf der Straße zu haben. Dafür werden jetzt eine Milliarde Steuergelder verbrannt." Es sei Aufgabe der Automobilbranche, praxistaugliche Fahrzeuge zu einem erschwinglichen Preis anzubieten. Das "kann die Politik nicht übernehmen", sagte Lindner.
Auch beim Parlamentskreis Mittelstand der Unionsfraktion im Bundestag (PKM) stößt der Kaufanreiz auf Kritik. Im Koalitionsvertrag sei ein Verzicht auf eine Kaufprämie vereinbart worden, deshalb sei es "schwer verständlich, dass diese jetzt doch kommen soll", sagte der PKM-Vorsitzende Christian von Stetten der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, mahnte in der "Rheinischen Post" den Ausbau von Ladestationen für E-Autos an. "Wer sein Elektroauto nicht aufladen kann, wird auch keines kaufen", sagte er der Zeitung (Donnerstag). Die Kaufprämie ist Teil eines Förderpakets, auf das sich die Bundesregierung mit der Autoindustrie verständigt hatte, um die Nachfrage nach batteriegetriebenen Wagen spürbar anzukurbeln. Von Verbraucher- und Umweltverbänden sowie aus Teilen der Industrie gab es scharfe Kritik daran.