HAMBURG (dpa-AFX) - Warmes Wetter und viel Sonnenschein haben der Optikerkette Fielmann (ETR:FIE) einen ungewöhnlich starken Start in das Geschäftsjahr beschert. Nachdem die Kunden im Vorjahr angesichts Schnee und Eis lieber zu Hause blieben und ihren Brillenkauf aufschoben, lockte der ungewöhnlich milde Winter in den ersten drei Monaten dieses Jahres die Kauflustigen zum Bummeln in die Innenstädte. "Wir haben auch Vorzieheffekte bei den Sonnenbrillen gesehen", sagte ein Sprecher. Das bessere konjunkturelle Umfeld habe zusätzlich beflügelt.
Wie Fielmann am Dienstagabend mitteilte, wurden im ersten Quartal nach ersten Schätzungen über 1,8 Millionen Brillen verkauft und damit gut 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzernumsatz kletterte um 10 Prozent auf etwa 305 Millionen Euro und der Gewinn vor Steuern sogar um 23 Prozent auf ungefähr 58 Millionen Euro. Die im MDax (ETR:MDAX) geführte Fielmann-Aktie stieg im frühen Handel am Mittwoch um 1,85 Prozent auf 97 Euro.
Analyst Thomas Maul von der DZ Bank sprach von überraschend starken Zahlen. Maul führte die Sprünge im ersten Quartal auf eine hohe Kundenfrequenz, die günstige Witterung und eine höhere Zahl von Werktagen als im Vorjahr zurück. Zudem dürfte Fielmann seinen Marktanteil weiter ausgebaut haben.
Das Unternehmen verkauft hierzulande fast jede zweite Brille und wirbt damit, seine Sehhilfen günstiger als die Konkurrenz verkaufen zu können. Dabei hilft Fielmann seine Marktmacht beim Einkauf, der Konzern ist aber auch selbst Hersteller. Besonders lukrativ ist der Verkauf von Gleitsichtbrillen, deren Nachfrage angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung wächst.
Die komplette Bilanz und einen Ausblick auf das Geschäftsjahr will Fielmann am 28. April vorlegen. Das Unternehmen ist bei seiner Prognose allerdings in der Regel eher vorsichtig. Die Zahlen des ersten Quartals erlaubten noch keine Aussage über den Verlauf des Gesamtjahres, da saisonale Effekte nicht ausgeschlossen werden können, teilte Fielmann mit. Commerzbank-Analyst Georg Remshagen warnte ebenfalls davor, die Zahlen eins zu eins auf das Gesamtjahr zu übertragen. Dennoch werde er seine Schätzungen für das Jahr anpassen. Auch die Investmentbank Equinet schraubte ihre Erwartungen nach oben.tb