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Finanzaufsicht will Verkauf von Bonitätsanleihen verbieten

Veröffentlicht am 28.07.2016, 16:24
© Reuters. The logo of Germany's Federal Financial Supervisory Authority BaFin is pictured in Bonn

Frankfurt (Reuters) - Die deutsche Finanzaufsicht BaFin will den Verkauf sogenannter Bonitätsanleihen an Privatkunden verbieten.

© Reuters. The logo of Germany's Federal Financial Supervisory Authority BaFin is pictured in Bonn

Der 6,3 Milliarden Euro schwere Markt für diese Derivate würde damit zum Erliegen kommen. "Strukturierte Produkte, die sich auf Kreditrisiken beziehen, können für institutionelle Investoren eine sinnvolle Anlagealternative sein. In die Hände von Privatkunden gehören sie aus unserer Sicht aber nicht", begründete die für die Wertpapieraufsicht zuständige BaFin-Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele am Donnerstag den Schritt. Es gehe auch darum, den Ruf und die Glaubwürdigkeit von Zertifikaten zu schützen. Die BaFin nutzt damit erstmals ihre neuen Kompetenzen im Verbraucherschutz dazu, eine ganze Produktgruppe zu verbieten.

Bonitätsanleihen machen zehn Prozent des Derivatemarktes in Deutschland aus. Ihre Käufer tragen nicht nur das Risiko, dass die Bank selbst sie bedienen kann, die Papiere sind zudem mit Kreditrisiken von Unternehmen unterlegt. Damit hängen Zinsen und Rückzahlung zusätzlich davon ab, ob die Kredite bedient werden. Die Bezeichnung "Anleihe" sei irreführend, erklärte Roegele. Die Anleger spielten vielmehr die Rolle eines Versicherungsgebers. In einer Untersuchung habe sich zudem herausgestellt, dass die Banken Kunden in der Regel nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt hätten. Die größten Emittenten dieser Zertifikate sind die LBBW, die Deka, die HypoVereinsbank und die DZ Bank. Sie teilen sich nach Angaben des Deutschen Derivateverbandes (DDV) 90 Prozent des Marktes auf.

Der DDV will sich gegen die Pläne wehren. Geschäftsführer Christian Vollmuth sagte der Nachrichtenagentur Reuters, ein Verbot dürfe nur das letzte Mittel sein. "Das ist komplettes Neuland. Bonitätsanleihen sind eine etablierte Produktklasse." Es stelle sich die Frage, ob eine bessere Aufklärung der Kunden nicht auch ausreichen würde. Dann wäre ein Verbot unverhältnismäßig. "Schließlich hat es in Deutschland noch kein Kreditereignis gegeben, das zum Ausfall dieser Papiere geführt hätte." Emittenten und Bürger haben bis zum 2. September Zeit, zu den Plänen der BaFin Stellung zu nehmen. Bereits verkaufte Bonitätsanleihen wären von dem Verbot nicht betroffen.

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