10. Aug (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
TENCENT MUSIC (NYSE:TME) - Der chinesische Musikstreaming-Anbieter ist in der Coronavirus-Pandemie kräftig gewachsen. Die Zahl der Nutzer sei im zweiten Quartal um 52 Prozent auf 47,1 Millionen gestiegen, teilte der Spotify SPOT.N -Konkurrent mit. Der Umsatz erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 17,5 Prozent auf umgerechnet 995 Millionen Dollar. Der vom chinesischen Technologiegiganten Tencent 0700.HK kontrollierte Konzern steigerte seinen Nettogewinn um 1,3 Prozent auf 135 Millionen Dollar.
ALSTRIA OFFICE REIT AG AOXG.DE - Berlin: Der Großvermieter hat in den ersten sechs Monaten rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich habe ein Minus von 33,3 Millionen Euro gestanden, teilte das im MDax notierte Unternehmen mit. Alstria Office führte dies vor allem auf eine Neubewertung der Immobilien im Portfolio zurück. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 279 Millionen Euro erzielt. Das operative Ergebnis FFO sank auf 54,4 Millionen von 55,7 Millionen Euro im Vorjahr. Alstria bekräftigte die Prognose für das Geschäftsjahr. Der FFO soll bei 108 Millionen Euro liegen. Beim Umsatz visiert das Unternehmen weiterhin 179 Millionen Euro an. Nach den ersten sechs Monaten betrugen die Erlöse 87,2 Millionen Euro.
HORNBACH HOLDING HBH.DE - Berlin: Der Baumarktkonzern meldet auch im zweiten Quartal einen starken Wachstumstrend. Nach vorläufigen Ergebnissen werde der Umsatz im zweiten Quartal um rund ein Fünftel steigen, teilte die Firma in einer Pflichtmitteilung mit. Entsprechend werde die Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr angepasst: Der Umsatz dürfte zwischen fünf und 15 Prozent wachsen - dies gelte auch für die Tochter HORNBACH BAUMARKT HBMG.DE . Der bereinigte Gewinn (EBIT) der Holding werde wohl in einer Spanne zwischen 230 Millionen und 330 Millionen Euro liegen nach 227 Millionen im Vorjahr. Bei der Baumarkt-Tochter sind es zwischen 180 Millionen und 280 Millionen Euro (Vorjahr: 182 Millionen).
HELLOFRESH HFGG.DE - Berlin: Der Kochboxenlieferant profitiert weiter vom Selberkochen in Corona-Zeiten. Das MDax-Unternehmen erhöhte seine Prognose bezüglich des Konzernumsatzwachstums für 2020 auf währungsbereinigter Basis von bislang zwischen 55 und 70 Prozent auf nunmehr zwischen 75 und 95 Prozent. Zudem hob HelloFresh die Prognose bezüglich der Konzern-Aebitda-Marge von bislang zwischen acht und zehn Prozent auf nunmehr zwischen neun und elf Prozent an. HelloFresh, inzwischen in 14 Ländern aktiv, profitiert zum einen von Neukunden, zum anderen von häufigeren und umfangreicheren Bestellungen durch Bestandskunden. Insgesamt zählt das Unternehmen mehr als vier Millionen Kunden. Davon befinden sich rund zwei Millionen in den USA. Die Firma will ihren Halbjahresfinanzbericht am 11. August veröffentlichen.
APPLE AAPL.O - Moskau: Der iPhone-Hersteller hat nun auch in Russland Probleme mit der Wettbewerbsaufsicht. Die zuständige Behörde FAS teilte mit, Apple missbrauche seine marktbeherrschende Stellung bei Smartpone-Apps für Geräte mit dem Apple-eigenen IOS-Betriebssystem. Die Behörde werde Apple anweisen, die Probleme zu beheben. Apple teilte mit, das Unternehmen wolle gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen. Auch die EU-Wettbewerbsbehörde untersucht mögliche Wettbewerbsprobleme bei Apps für die Smartphones des Konzerns.
ALSTRIA OFFICE AOXG.DE - Frankfurt: Der Büroimmobilien-Vermieter will für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 0,52 Euro plus 0,01 Euro als "grüne Dividende" je Aktie ausschütten. Die virtuelle Hauptversammlung soll am 29. September 2020 stattfinden. Seinen ursprünglichen Dividendenvorschlag von 53 Cent je Aktie hatte das Unternehmen im März wegen der Corona-Krise zurückgezogen. Für 2018 hatte Alstria Office 52 Cent je Aktie gezahlt.
ROYAL CARIBBEAN RCL.N - Bangalore: Die Coronakrise lässt den Kreuzfahrt-Anbieter im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen segeln. Der Nettoverlust betrug 1,64 Milliarden Dollar, erklärte Royal Caribbean. Der nach Carnival (LON:CCL) CCL.N zweitgrößte Kreuzfahrtkonzern der Welt rechnet damit, dass er wegen der Corona-Beschränkungen monatlich durchschnittlich 250 bis 290 Millionen Dollar an Bargeld verbrennen wird. Die Aktien des Unternehmens haben in diesem Jahr über 60 Prozent ihres Wertes verloren.
MARRIOTT MAR.O - Bengaluru: Der US-Hotelbetreiber hat aufgrund der Corona-Pandemie einen größeren Quartalsverlust verzeichnet als erwartet. Das Unternehmen habe im zweiten Quartal einen Verlust von 234 Millionen Dollar erlitten, verglichen mit einem Nettogewinn von 232 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte Marriott mit. Die Gesamteinnahmen stürzten um 72,4 Prozent auf 1,46 Milliarden Dollar ab. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer, ein wichtiger Leistungsmaßstab für die Hotelbranche, brach sogar um 84,4 Prozent ein. "Während unser Geschäft weiterhin tief greifend von Covid-19 beeinflusst wird, sehen wir stetige Anzeichen für eine Rückkehr der Nachfrage", sagte Marriott-Chef Arne Sorenson.
SUPERDRY SDRY.L - London: Der britische Modehändler hat in der Coronakrise geringere Einbußen erlitten als befürchtet. Als Grund nannte der Vorstand das Umsatzwachstum im Onlinegeschäft, das im ersten Quartal 2020/21 um 93,2 Prozent zulegte. Derweil brachen die Filial-Erlöse wegen der staatlich verordneten Geschäftsschließungen um rund 58 Prozent ein und der Großhandel um 31 Prozent. Insgesamt schrumpfte der Konzernumsatz in dem am 25. Juli endenden Auftaktquartal des Bilanzjahres 2020/21 um 24,1 Prozent. Der Vorstand teilte zudem mit, die Liquidität über einen neuen Kredit in Höhe von 70 Millionen Pfund (77,7 Millionen Euro) gestärkt zu haben. Die Analysten von Liberum betonten, dass sich der Handel in den Geschäften wie auch der Onlinehandel besser entwickelt habe als erwartet. An der Londoner Börse verbuchten die Aktien von Superdry mit einem Plus von mehr als 21 Prozent einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte.
TEMASEK TEM.UL /KEPPEL KPLM.SI - Singapur: Der singapurische Staatsfonds hat die geplante Mehrheitsübernahme des in die Krise geratenen Mischkonzerns Keppel abgeblasen. Als Grund nannte Temasek den Quartalsverlust von Keppel, der die festgelegte Schwelle gerissen habe. Temasek hatte im Oktober 2019 angekündigt, für umgerechnet 2,7 Milliarden Euro die Mehrheit an Keppel übernehmen zu wollen.
AIDA CRUISES - Düsseldorf: Die Carnival CCL.N -Tochter will den Neustart von Kreuzfahrten ab Deutschland Anfang September wagen. Ab dem 6. September sollen die ersten Fahrten ab Kiel losgehen. Danach folgen ab Hamburg die ersten Kreuzfahrten zu den norwegischen Fjorden. Mit Ausnahme dieser Reisen verlängerte Aida aber wegen der Corona-Pandemie die Unterbrechung der Kreuzfahrtsaison bis zum 30. September.
ALSTOM ALSO.PA - Paris: Der französische TGV-Hersteller will bei der Übernahme der Zugsparte von Bombardier BBDb.TO dessen schwaches Ergebnis bei den Verhandlungen mit einbeziehen. " Alstom ist weiterhin von den starken strategischen Gründen für die Akquisition von Bombardier Transportation überzeugt und zuversichtlich, mittelfristig die Rentabilität und wirtschaftliche Leistung des Unternehmens wiederherstellen zu können", hieß es. Doch die unerwartet negative Entwicklung müsse bei den Übernahmegesprächen thematisiert werden. Anfang des Monats hatte die kanadische Bombardier einen vierteljährlichen Verlust von 319 Millionen Dollar gemeldet.
BERTRANDT BDTG.DE - Berlin: Der Ingenieur-Dienstleister für die Autoindustrie leidet unter dem Wirtschaftseinbruch in Folge der Corona-Krise. Das Betriebsergebnis (Ebit) brach im abgelaufenen Quartal um 58 Prozent auf 19,4 Millionen Euro ein, wie das in Ehningen ansässige Unternehmen mitteilte. Einige Projekte hätten sich verzögert, seien unterbrochen oder vereinzelt auch abgebrochen worden. Alle Einsparmöglichkeiten seien genutzt worden. Bertrandt zählte Ende Juni noch knapp 12.800 Mitarbeiter und damit fast 700 weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen verzichtet angesichts der Herausforderungen weiterhin auf eine Prognose für das im September endende Geschäftsjahr 2019/20.
LUFTHANSA LHAG.DE - Berlin: Der Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller, fordert mehr Druck vom Bund auf die Airline. Die Lufthansa müsse bis Ende August alle ausgefallenen Flugtickets vollständig erstatten. "Es kann nicht sein, dass die Lufthansa Hilfszahlungen in Milliardenhöhe aus Steuergeldern erhält und trotzdem Kunden zu illegalen Zwangsdarlehen zwingt", sagte Müller den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Schließlich müssten nach der EU-Fluggastrechte-Verordnung vorausbezahlte Kundengelder innerhalb von sieben Tagen nach Stornierung durch die Airline zurückgezahlt werden. "Das ist geltendes Recht, also eigentlich eine Selbstverständlichkeit."
VUE ENTERTAINMENT VUENT.UL - Berlin: Der Cinemaxx-Mutterkonzern zeigt sich mit der gegenwärtigen Entwicklung in der Corona-Krise zufrieden. Aktuell kämen 50.000 bis 60.000 Besucher pro Woche in die 31 Kinos der Kette, sagte Konzernchef Frank Thomsen der Funke-Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. "Damit sind wir insofern zufrieden, weil uns derzeit die großen Blockbuster fehlen." Thomsen hatte im Juli der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview erklärt, trotz der wochenlangen Schließungen sei Vue nicht in die roten Zahlen gerutscht. in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168)