11. Aug (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
UNIPER UN01.DE - Düsseldorf: Der Energiekonzern schließt angesichts der angedrohten US-Sanktionen nicht aus, dass die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 nicht fertiggestellt wird. Durch das Vorgehen der USA erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Verzögerungen im Bau der Röhre komme oder das Projekt überhaupt nicht fertiggestellt werde, erklärte der Konzern im Risikobericht zu den Halbjahreszahlen. Im Fall eines Scheiterns müsse Uniper gegebenenfalls den an für das Projekt zur Verfügung gestellten Kredit wertberichtigen. Durch die Pipeline soll Gas von Russland nach Europa transportiert werden.
DEUTZ DEZG.DE - Düssseldorf: Ein Geschäftseinbruch infolge der Corona-Pandemie hat dem Kölner Motorenbauer im ersten Halbjahr einen Verlust eingebrockt. Bei einem Umsatzeinbruch um 33,3 Prozent auf 620 Millionen Euro fiel operativ ein Minus (Ebit) von knapp 50 Millionen Euro an, netto ein Verlust von 52,3 Millionen. Der Auftragseingang lag mit 623,6 Millionen Euro knapp 35 Prozent unter dem Vorjahreswert. Eine Prognose für 2020 wagte der Vorstand wegen der Unsicherheiten über die Geschäftsentwicklung nicht. Er kündigte allerdings an, dass auch das dritte Quartal "noch erheblich" von den Auswirkungen der Coronakrise beeinflusst sein dürfte.
CORESTATE CCAG.DE - Düsseldorf: Wegen der Investitionszurückhaltung in Zeiten der Corona-Pandemie hat der Immobilien-Manager im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch verbucht. Bei einem Umsatzrückgang auf 95,6 (Vorjahr: 121) Millionen Euro sank das operative Ergebnis (Ebitda) auf knapp 26 (68,9) Millionen Euro. Netto blieben 11,4 (47,8) Millionen Euro. Der Vorstand kündigte an, mit Kostensenkungen gegensteuern zu wollen. "Wir werden uns in einigen Bereichen einfacher, effizienter und digitaler aufstellen und wollen hieraus deutliche Einspareffekte erzielen", erklärte Firmenchef Lars Schnidrig. Wegen der Unwägbarkeiten wagte er keine Jahresprognose.
HELLOFRESH HFGG.DE - Berlin: Geschlossene Restaurants, Ausgangssperren und viele Leute, die regelmäßig von zu Hause arbeiten, haben dem Kochbox-Lieferanten zu einem Boom verholfen. Der Umsatz sei im zweiten Quartal währungsbereinigt um 122 Prozent auf rund 972 Millionen Euro geklettert, wie das in Berlin ansässige Unternehmen mitteilte. Es habe eine hohe Anzahl wiederkehrender Bestellungen gegeben und ein Bestellvolumen, "das so groß war, wie noch nie", sagte Firmenchef Dominik Richter. Die Zahl der Kunden sei auf von 2,4 auf fast 4,2 Millionen gestiegen. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) legte auf bisher nie erreichte 153,6 Millionen Euro zu. Bereits am Montagabend hatte HelloFresh die Prognose für das Gesamtjahr erneut angehoben. UN01.DE - Düsseldorf: Der Energiekonzern hat sich nach Zuwächsen in den ersten sechs Monaten auch für das Gesamtjahr optimistischer geäußert. Im ersten Halbjahr konnte das Unternehmen sein bereinigtes Ebit auf 691 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Im Gesamtjahr peilen die Düsseldorfer nun 800 Millionen bis eine Milliarde Euro an, nachdem sie im März 750 Millionen bis eine Milliarde in Aussicht gestellt hatten. Die Inbetriebnahme des durch ein Feuer beschädigten russischen Kraftwerks Berjosowskaja 3 verzögert sich allerdings weiter. Uniper rechnet damit nicht mehr bis Ende dieses Jahres, sondern im ersten Halbjahr 2021.
TELEFONICA DEUTSCHLAND O2Dn.DE - Der Mobilfunkanbieter schafft die Präsenzpflicht für seine Angestellten ab. Die Beschäftigten sollten künftig weitgehend eigenständig entscheiden, wo und wann sie arbeiteten, sagte Personalchefin Nicole Gerhardt dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" laut Vorabbericht. "Viele - auch mich - hat es überrascht, wie reibungslos die Arbeit im Homeoffice funktioniert. Dadurch ist ein Durchbruch gelungen." Meetings sollten künftig grundsätzlich virtuell stattfinden und Dienstreisen um 70 Prozent reduziert werden.
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