Passagiere der Lufthansa-Billigtochter Eurowings müssen sich am Donnerstag auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen: Nachdem ein erneuter Einigungsversuch erfolglos geblieben sei, bleibe keine andere Wahl, als zum Streik aufzurufen, teilte die Flugbegleitergewerkschaft Ufo am Mittwoch mit. Laut Eurowings sind Langstreckenflüge nicht betroffen. Weitere Angaben konnte das Unternehmen aber nicht machen, da Ufo noch keine Details zu den geplanten Arbeitsniederlegungen mitgeteilt hat.
Laut Ufo hatte das Eurowings-Management zuletzt eine Schlichtung vorgeschlagen. Allerdings sei der Vorschlag "in keiner Weise einigungsfähig" gewesen, erklärte Ufo.
Zu einem Gegenvorschlag der Gewerkschaft habe Eurowings am Mittwochmorgen mitgeteilt, dass dieser nun geprüft werde. "Wir müssen davon ausgehen, dass es sich dabei um eine bloße Verzögerungstaktik handelt", erklärte Ufo-Vize Sylvia De la Cruz. Daher komme die Gewerkschaft "nicht umhin", zu Arbeitskämpfen aufzurufen.
Ein Eurowings-Sprecher sagte, "wir werden alles tun, um Streiks zu verhindern". Das Unternehmen warf den Flugbegleitern vor, erst in der Nacht zu Mittwoch nach mehrstündigen Verhandlungen einen völlig neuen Vorschlag unterbreitet zu haben. Das Unternehmen habe deshalb darum gebeten, diesen bis zum Mittwochnachmittag prüfen zu dürfen. Eurowings habe den Flugbegleitern außerdem nicht nur trotz eines widrigen Marktumfelds eine Vergütungserhöhung um sieben Prozent angeboten, sondern am Dienstag auch eine Schlichtung aller sonstigen offenen Punkte angeboten.
Sobald der Streikzeitraum bekannt sei, werde das Unternehmen seine Kunden über Verspätungen und mögliche Flugausfälle unterrichten, erklärte die Fluggesellschaft. Eurowings wies betroffene Kunden auf die Möglichkeit hin, ihre Flüge kostenlos umzubuchen oder zu stornieren. Außerdem würden Gutscheine ausgestellt, um auf die Bahn ausweichen zu können.
Ufo hatte bereits in der vergangenen Woche Streiks bei Eurowings angekündigt, die den damaligen Plänen zufolge am Montag dieser Woche beginnen sollten. Am Sonntag teilte die Gewerkschaft dann mit, dass für einen neuen Verhandlungsversuch zunächst auf Ausstände verzichtet werde.