LONDON (dpa-AFX) - Die arabische Fluglinie Etihad will sich im Fall der Aer-Lingus-Übernahme durch die British-Airways-Mutter IAG (SCM:IAG) (STU:INR) von ihrer Beteiligung an der irischen Fluglinie trennen. "Unsere Investition in Aer Lingus (ISE:AERL) war gut, und wir erwarten vom Verkauf einen hohen Gewinn, wenn die irische Regierung dem Übernahmeangebot von IAG zustimmt", sagte Etihad-Chef James Hogan der "Financial Times" (Donnerstag). Etihad hatte sich im Jahr 2012 mit 3 Prozent an Aer Lingus beteiligt und den Anteil im vergangenen Jahr auf 4,9 Prozent aufgestockt.
Hogans Hoffnung auf umfangreiche Zubringerflüge aus Dublin zum Etihad-Drehkreuz Abu Dhabi hat sich aber nicht erfüllt. Das Geschäftsmodell der Iren habe sich stark auf die Transatlantikstrecken konzentriert, sagte er. Etihad hat sich mit Beteiligungen an anderen Fluggesellschaften ein Zubringernetz für seine Langstreckenflüge aufgebaut. So bringt die deutsche Air Berlin (XETRA:AB1), an der Etihad knapp 30 Prozent der Anteile hält, verstärkt Fluggäste nach Abu Dhabi. Hogan versprach in der "FT", dass die seit Jahren defizitäre Air Berlin in den kommenden zwölf Monaten in die Gewinnzone zurückfliegt. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft wird seit längerem von Etihads Finanzspritzen in der Luft gehalten. Air Berlin will am Montag (30. März) ihre Geschäftszahlen für 2014 vorlegen. Erwartet wird der höchste Verlust der Unternehmensgeschichte.