* Geplante Fusion mit Nyse beflügelt Deutsche Börse
* Air-France-Gewinnwarnung belastet Lufthansa
(neu: Analystenecho zu Börsen-Fusion)
Frankfurt, 10. Feb (Reuters) - Nach den Kursgewinnen der
vergangenen Tage hat sich der Dax<.GDAXI> am Donnerstag etwas
festgefahren. Er bröckelte um 0,6 Prozent auf 7276 Punkte ab,
hielt sich aber in Sichtweite seines am Vortag markierten
Drei-Jahres-Hochs von 7320,90 Zählern. Hauptgesprächsthema unter
den Börsianern war die geplante Mega-Fusion zwischen der
Deutschen Börse
"Es gibt derzeit wenig Impulse, bei Aktien zuzugreifen", sagte ein Börsianer. "Die heute vorgelegten Geschäftszahlen der Unternehmen fielen eher durchwachsen aus. Der Weg nach oben dürfte uns aber nur kurzzeitig versperrt bleiben, solange weiter billiges Geld in den Markt fließt. Der Dax bleibt auf dem aufsteigenden Ast."
VERHALTENES ANALYSTEN-ECHO AUF GEPLANTE FUSION
Die Aktien der Deutschen Börse reagierten mit einem
Kurssprung von bis zu 8,8 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch
von 62,48 Euro auf die geplante Fusion. Dabei wechselten
innerhalb der ersten Handelsstunde bereits etwa vier Mal so
viele Deutsche-Börse-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten
Durchschnittstag. Die in Paris gehandelten Titel der Braut Nyse
Euronext
Bei den Analysten stieß der Deal dagegen auf ein eher verhaltenes Echo. "Dies ist eine Zwangsehe, keine Liebesheirat", betonte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. "Die traditionellen Börsen stehen unter starkem Wettbewerbsdruck alternativer Handelsplattformen." WestLB-Analyst Christoph Bossmann bezweifelte, dass die angepeilten Einsparungen von 300 Millionen Euro erreicht werden können. Sein Kollege Martin Peter von der LBBW kritisierte zudem, dass die geplante Gewichtsverteilung innerhalb des neuen Konzerns zulasten der Eigner der Deutschen Börse gehe. Equinet-Experte Philipp Häßler wies darüber hinaus auf wettbewerbsrechtliche Hürden hin und fügte hinzu, dass die Deutsche Börse bei Übernahmen und Fusionen bislang kein glückliches Händchen bewiesen habe. In den vergangen Jahren waren Verhandlungen sowohl mit der Nyse als auch der Euronext gescheitert.
Unter Verkaufsdruck standen unterdessen die Luftfahrt-Werte.
Auslöser war eine Gewinnwarnung der französisch-niederländischen
Gesellschaft Air France-KLM
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Martin Zwiebelberg)