(neu: Schlusskurse)
Zürich, 21. Mär (Reuters) - Die Hoffnung auf eine
Entspannung im Kampf gegen die Atom-Katastrophe in Japan hat am
Montag für steigende Kurse an der Schweizer Börse gesorgt. Ohne
weitere Hiobsbotschaften vom havarierten AKW in Fukushima
dürften die Anleger wieder stärker nach Aktien greifen, sagten
Händler. Auch der Verkauf der Deutsche Telekom-Tochter
T-Mobile USA an den US-Riesen AT&T sorgte für Fantasie.
"Die M&A-Aktivitäten nehmen zu, das ist ein sehr gutes Zeichen",
sagte ein Börsianer.
Der SMI<.SSMI> gewann 2,1 Prozent auf 6224 Zähler. In der
Vorwoche hatte der Leitindex vier Prozent eingebüsst. Der breite
SPI<.SSHI> stieg um zwei Prozent auf 5660 Punkte.
Manche Marktteilnehmer warnten vor einer Euphorie. Die
Probleme in Japan, in Libyen und im Zusammenhang mit der
Euro-Schuldenkrise seien nicht gelöst. "Der Markt bleibt sehr
verletzlich", sagte ein Händler.
Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und
Swatch zogen 3,2 beziehungsweise 3,3 Prozent an. Der
überraschend optimistische Geschäftsausblick des
US-Schmuckhändlers Tiffany verlieh ihnen Schub, nachdem
die Sorgen um einen Nachfrageeinbruch im wichtigen Markt Japan
die Kurse zuletzt einbrechen liessen.
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse gewannen
zwei Prozent und die der UBS kletterten um 2,9 Prozent.
Ein Händler sprach von einer technischen Erholung. "In einer
ersten Reaktion malen die Marktteilnehmer einfach zu schwarz."
Die Swiss Re-Aktien legten 1,7 Prozent zu. Der
Rückversicherer bezifferte die Belastungen durch die Katastrophe
in Japan mit rund 1,2 Milliarden Dollar. Nach dieser ersten,
vorläufigen Schadenbilanz liegen die Kosten für das schwere
Erdbeben und die anschliessende Tsunami-Flutwelle unter den 1,8
Milliarden Dollar, von denen Swiss Re laut einer Modellrechnung
für ein alle 200 Jahre auftretendes Beben in dem Land ausgeht.
Die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche
machten im Sog von positiven Neuigkeiten zu Medikamenten 1,2
beziehungsweise 1,6 Prozent gut. Der Titel des
Lebensmittelriesen Nestle rückte 2,5 Prozent vor.
Steigende Nachfrage sahen auch die Aktien zyklischer Firmen.
Der Wiederaufbau in Japan und Konjunkturoptimismus sorgten für
Kursgewinne. ABB gewannen 2,6 Prozent und
Holcim stiegen um 1,3 Prozent.
Titel aus dem Umfeld alternativer Energien blieben gesucht.
Oerlikon kletterten um 8,8 Prozent und Meyer
Burger schnellten mit Rückenwind durch eine starke
Jahresbilanz 12,4 Prozent hoch.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)