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FOKUS 2-Anleger greifen vorsichtig zu Aktien - Dax im Plus

Veröffentlicht am 23.08.2010, 14:39
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* Markit - Wirtschaft in Euro-Zone verliert an Schwung

* Übernahme- und Fusionsaktivitäten stützen Markt

* Bankwerte auf Erholungskurs

(neu: Details Markit, 3PAR, Foster's, HSBC, Vossloh)

Frankfurt, 23. Aug (Reuters) - Trotz anhaltend trüber Aussichten für die Weltwirtschaft haben Anleger am Montag wieder vorsichtig bei deutschen Aktien zugegriffen. Der Dax<.GDAXI> lag am Mittag 0,5 Prozent im Plus bei 6032 Zählern, holte damit allerdings nur einen kleinen Teil seiner Vorwochenverluste von 1,7 Prozent auf. "Die Gewinne sind vor allem eine technische Gegenreaktion auf das, was wir vergangene Woche erlebt haben", sagte ein Händler. "Anleger kaufen vor allem die Papiere, die zuletzt ordentlich verprügelt wurden." Einem weiteren Börsianern zufolge dominiert der Kampf um die 6000-Punkte-Marke, unter die der Dax am Freitag kurzzeitig und knapp gerutscht war.

Nach dem Auslaufen der Berichtssaison hat sich der Fokus der Anleger seit der vergangenen Woche auf die schwachen Perspektiven für die US-Wirtschaft verlagert. Nahrung erhielten die Skeptiker auch am Montag: Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat dem Forschungsinstitut Markit zufolge im August etwas an Schwung verloren. "Die Konjunktur kühlt sich ab, das sehen wir weltweit", kommentierte Helaba-Volkswirt Stefan Mütze. "Ich glaube nicht an eine industrielle Rezession, aber es passt ins Bild, dass wir eine Abkühlung sehen."

ÜBERNAHMEN IN SACHEN BIER UND DATENSPEICHER

Hingegen machten eine Reihe von Übernahme- und Fusionsaktivitäten außerhalb Deutschlands Anlegern Mut zum Aktienkauf. In Frankfurt verteuerten sich die Papiere des Düngemittelkonzerns K+S in Reaktion auf Spekulationen auf einen Bieterkampf um den Rivalen Potash um 2,1 Prozent und führten damit den Dax an. Der weltgrößte Düngemittel-Hersteller Potash empfiehlt seinen Aktionären, das 39 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot des Bergbaugiganten BHP Billiton abzulehnen. Zudem würden Gespräche mit weiteren Interessenten verfolgt. Laut Medienberichten haben mit der chinesischen Sinochem-Gruppe und der brasilianischen Vale zwei weitere Interessenten angeklopft. "Potash sagt ja, dass sie mit dem Angebot zu niedrig bewertet seien, da wird natürlich in der gesamten Branche jetzt gerechnet", sagte ein Händler. "Und dann gehört K+S auch zu den Aktien, die auf jede Übernahmefantasie und jedes Gerücht immer sofort anspringen."

Für Gesprächsstoff in den Handelssälen sorgen zudem eine mögliche Übernahme der Foster's-Biersparte, die Aussicht auf einen Bieterkampf der US-Computerriesen Hewlett-Packard (HP) und Dell um den Datenspeicher-Spezialisten 3PAR sowie ein Zukauf der britischen Großbank HSBC in Südafrika.

SCHÄUBLE STÜTZT COMMERZBANK

Europaweit auf Erholungskurs gingen die Bankwerte. Der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> stieg um 1,5 Prozent. In Frankfurt verteuerten sich die Aktien der Deutschen Bank um 1,3 Prozent. Die Titel des größten deutschen Geldhauses waren in der Vorwoche um fast vier Prozent abgerutscht und damit größter Dax-Verlierer gewesen. Commerzbank profitierten mit einem Plus von 0,6 Prozent von Aussagen von Finanzminister Schäuble, der Bund wolle schnellstmöglich wieder aus der Bank aussteigen.

Größter MDax<.MDAXI>-Gewinner waren Sky Deutschland. Der Bezahlfernsehsender strebt eine Vertriebspartnerschaft mit Kabelanbietern an.[ID:nLDE67M02A] Dies komme am Markt zunächst gut an, doch ob der Fernsehsender durch die geplante Kooperation mehr Abonnenten gewinnen könne, sei fraglich, sagte ein Händler. Die Sky-Aktie verteuerte sich um elf Prozent und kostete damit wieder mehr als einen Euro. Nach einem 140-Millionen-Euro-Auftrag aus China kletterten die Aktien des Bahntechnikunternehmens Vossloh um gut zwei Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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