* Ölpreis steigt nach Gegenangriffen von Gaddafi-Truppen
* Privatwirtschaft schafft mehr Stellen als erwartet
* Chipbranche profitiert von JPMorgan-Einstufung
(neu: aktuelle Kurse, weiterer Analyst, Details)
New York, 02. Mär (Reuters) - Sorgen wegen des hohen Ölpreises und ermutigende Konjunkturdaten haben an den US-Börsen am Mittwoch eine Berg- und Talfahrt ausgelöst. Neue Kämpfe in Libyen zwischen den Truppen von Machthaber Muammar Gaddafi und Aufständischen ließen den Ölpreis weiter steigen. Im Handelsverlauf konnten aber positive Daten vom kriselnden US-Arbeitsmarkt die Furcht der Anleger vor einem Dämpfer für die Konjunktur etwas in den Hintergrund drängen. Stützend wirkte sich zudem aus, dass die Investmentbank JP Morgan ihre Prognose für die Halbleiterbranche anhob.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte trat nach einem ständigen Auf und Ab am frühen Nachmittag bei 12.054 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 0,1 Prozent auf 1307 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte 0,3 Prozent auf 2749 Punkte. Noch am Vortag hatte die Unsicherheit wegen der Unruhen in Libyen und über die Entwicklung in anderen arabischen Ölexportländern die Kurse kräftig in die Knie gedrückt.
Nach und nach konnten erfreuliche Zahlen vom Arbeitsmarkt
die Stimmung etwas aufhellen. Die US-Privatwirtschaft schuf im
Februar mehr neue Stellen als erwartet. Die Zahl der Jobs stieg
um 217.000. Von Reuters befragte Analysten hatten mit nur
175.000 gerechnet
"Der Arbeitsmarkt erholt sich zwar, aber der Ölpreis bleibt im Fokus", sagte Analyst Andrew Wilkinson von der Interactive Brokers Group. Die starken Arbeitsmarkt-Zahlen könnten den Anlegern die Sorgen wegen der Lage in Nahost nicht nehmen. Marktstratege Nicholas Colas von ConvergEx sprach von einer Atempause. Der Markt warte darauf, welches Ölexportland als nächstes von den Unruhen in der arabischen Welt betroffen sein könnte.
Die libysche Regierungstruppen starteten Gegenangriffe in dem von Rebellen kontrollierten Osten des Landes. Gaddafi warnte das Ausland vor einer Einmischung in die vor zwei Wochen ausgebrochenen Kämpfe. An den Rohstoffmärkten sorgte die Angst vor einem langen Bürgerkrieg in dem ölreichen Land für weiter steigende Ölpreise. Nordsee-Öl der Marke Brent verteuerte sich um mehr als zwei Dollar auf 117 Dollar je Fass.
Mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent gehörten die Aktien des
Internet-Konzerns Yahoo
Ebenfalls im Blickpunkt stand der Energiekonzern PPL
Die Papiere des Chipkonzerns Texas Instruments
(Reporter: Ryan Vlastelica; bearbeitet von Christian Götz; redigiert von Scot W. Stevenson)