(neu: Schlusskurse)
Zürich, 07. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag von der Flucht Portugals unter den
Euro-Rettungsschrim profitiert. Händlern zufolge dürfte dies zu
einer Beruhigung in der EU-Schuldenkrise führen. Auf dem
Einkaufszettel vieler Händler fanden sich daher die Aktien der
beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse die
zeitweise über zwei Prozent zulegen konnten. Zu leichten
Verlusten im späten Handel führten dagegen Meldungen von einem
erneuten Erdbeben in Japan.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,4 Prozent fester auf 6465,57
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte 0,3 Prozent auf 5892,11
Zähler zu.
Die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) stellte
keine Überraschung dar. Die Zentralbank erhöhte den Leitzins wie
von fast allen von Reuters befragten Volkswirten vorhergesagt um
25 Basispunkte. Zudem hält sich die EZB alle Optionen betreffend
weiterer Zinsschritte offen. Neben dem Zinsentscheid fanden auch
ermutigende Daten zum US Arbeitsmarkt und dem Konsumvertrauen
Beachtung.
Credit Suisse stiegen 2,1 Prozent und UBS 1,4 Prozent.
Im Versicherungssektor legten Swiss life 2,5
Prozent zu. Händlern zufolge dürfte der grösste Schweizer
Lebensversicherer zu den Hauptprofiteuren steigender Zinsen
gehören. Neben dem Zinsschritt trieben laut Händlern Gerüchte um
ein Interesse der Allianz den Aktienkurs.
Novartis kletterte um ein Prozent. Am Mittwoch
endete die Frist zur Berechnung des Aktienkurses, der als Basis
für die Barzahlung an Minderheitsaktionäre des übernommenen
Augenheil-Konzerns Alcon herangezogen wird. Damit falle
ein Unsicherheitsfaktor weg, hiess es. Roche zogen 0,8
Prozent an.
Die Clariant-Aktien büssten anfängliche Gewinne
praktisch wieder ein. Der Chemiekonzern hat die Kapitalerhöhung
zur Finanzierung der Süd-Chemie-Übernahme begonnen und will bis
zu 23 Millionen neue Titel ausgeben. Zehn alte Aktien
berechtigen zum Kauf einer neuen Aktie. Der Ausgabepreis soll am
18. April bekanntgegeben werden.
Der Zukauf im Pumpengeschäft schob die Sulzer-Aktien
kräftig an; die Aktien des Industriekonzerns stiegen
vorübergehend auf höchsten Stand seit Anfang 2008 und schlossen
zwei Prozent fester.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)